Die Franziskaner werden in der Zukunft acht ihrer bisher 13 Klöster in Bayern schließen. Von diesen Schließung-Plänen nicht betroffen ist das Kloster auf dem Kreuzberg. Dagegen scheinen die Tage von Kloster Altstadt in Hammelburg gezählt.
Bei einer einwöchigen Tagung in Würzburg traf das Provinzkapitel der bayerischen Franziskaner diese richtungsweisende Entscheidung. Danach steuert man bis 2010 auf eine gesamtdeutsche Provinz zu, in der auf bayerischem Territorium nur noch fünf der 13 Klöster erhalten bleiben sollen. „Es ist noch nicht entschieden, welches der acht betroffenen Klöster zuerst aufgelöst wird“, erklärte dazu Provinzial Pater Dr. Maximilian Wagner.
In Bayern werden die Franziskaner dann nur noch an fünf Orten vertreten sein. Zentrum soll die Landeshauptstadt München mit dem Kloster St. Anna, dem Sitz der bayerischen Provinzleitung, sein. Das Kloster beherbergt die Alten- und Pflegestation der Provinz und wird seit 2006 neu strukturiert und umgebaut. Zurzeit leben 15 Brüder in St. Anna.
Neue Impulse
Auch das Kloster Kreuzberg wird unangetastet bleiben. Denn pro Jahr besuchen über eine halbe Million Pilger den heiligen Berg der Franken, der auch wegen des von den Brüdern selbst gebrauten Bieres ein beliebter Ausflugsort ist. Durch den neuen Franziskusweg und das Bruder-Franz-Haus verspricht man sich für die Zukunft noch weitere Impulse.
Erhalten bleibt ebenso das Kloster Vierzehnheiligen. „Es wäre katastrophal, wenn wir dort weggingen“, sagt der Provinzial. Die sechs im Konvent lebenden Brüder widmen sich der Wallfahrts- und Schwesternseelsorge.
Weiter wirken werden die Franziskaner auch in Dietfurt. „Das ist etwas seit 30 Jahren Gewachsenes“, begründet Pater Maximilian den Erhalt des 1977 errichteten ZEN-Meditationshauses.
Zu den fünf erwählten Klöstern gehört letztlich noch das Haus in Füssen. Dort leben vor allem die älteren Brüder, die nicht mehr voll in der Seelsorge aktiv sein können, in der Kur-, Touristen- und Krankenhausseelsorge aber noch eine Betätigung finden.
Großer Nachwuchsmangel
Die Franziskanerklöster an den übrigen acht Standorten – Amberg, Bad Tölz, Dettelbach, Eggenfelden, Engelberg, Garmisch-Partenkirchen, Neukirchen und Hammelburg – werden in der angestrebten gesamtdeutschen Provinz nicht mehr aufrecht erhalten. „Es fehlen uns hinten und vorne die Brüder“, begründet Pater Maximilian diese Entscheidung.
In Deutschland leben zurzeit noch rund 430 Franziskaner, davon etwa 100 in Bayern. Die Mehrzahl von ihnen ist jenseits der 75 Jahre und Nachwuchs kaum in Sicht.