(me) Die Kreuzbergallianz gilt im Amt für ländliche Entwicklung Unterfranken (ALE) als Modellprojekt für gelungene integrierte ländliche Entwicklung. Wie interkommunale Zusammenarbeit funktionieren kann, davon überzeugten sich rund 40 Vorsitzende und stellvertretende Vorsitzende von Teilnehmergemeinschaften in der Dorferneuerung und Flurbereinigung sowie Gebietsleiter aus dem Amt bei einer innerbehördlichen Exkursionen auf dem Kreuzberg.
Integrierte ländliche Entwicklung sei ein Schwerpunkt der Arbeit, erklärte leitender Baudirektor Robert Bromma und die Kreuzbergallianz habe eine Vorbildfunktion. In Unterfranken seien derzeit 16 Projekte integrierter ländlicher Entwicklungen in Bearbeitung, sie umfassen 140 Gemeinden mit 400 000 Einwohnern. „Es gibt einen Run nach diesen Projekten“, so Bromma.
Baudirektor Jürgen Eisentraut, der die Kreuzbergallianz von Seiten des ALE betreut, sprach über das Konzept „Kreuzbergallianz“, angefangen von den ersten Sitzungen bis zu den heutigen Projekten. Die Kreuzbergallianz zeichne ihre Arbeit über Landkreisgrenzen hinaus aus, es geht nicht um punktuelle Lösungen sondern um den Blick auf die gesamte Region um den Kreuzberg.
An laufenden Projekte nannte Eisentraut die Dorferneuerung in Oberweißenbrunn und in Sandberg. Vor allem Sandberg wäre ohne Kreuzbergallianz nicht so schnell zum Zug gekommen. Freiwilliger Landtausch und Waldflurbereinigungen seien weitere Themen.
Konkrete Einzelmaßnahmen wurden mit dem Bürgerhaus in Sondernau, dem Dorfgemeinschaftshaus in Kilianshof, der Pfarrscheune in Sandberg, der Alten Schule in Wegfurt, und der Neugestaltung der Straße beim Haus der Schwarzen Berge in Oberbach umgesetzt.
Für Eisentraut ist Bischofsheims Bürgermeister Udo Baumann nicht nur Initiator der Kreuzbergallianz sondern auch die treibende Kraft. Baumann, der auch Vorsitzender der Kreuzbergallianz ist, erinnerte daran, dass aus der ursprünglichen Zielsetzung, das Umfeld des Klosters Kreuzberg neu zu gestalten, ein Gemeinschaftsprojekt mit vielen weitere Aspekten für die fünf Gemeinden Bischofsheim, Wildflecken, Sandberg, Schönau und Oberelsbach geworden sei.
Vor allem die Frage nach der innerörtlichen Entwicklung, dem Flächenmanagement stehe in allen Gemeinden an und bedürfe vernünftiger und zukunftsorientierter Lösungen. „Es ist unsere große Herausforderung, Leben in den Ortskernen zu erhalten“, so Baumann.
Über die praktische Umsetzung der Maßnahmen in der Kreuzbergallianz sprach Franz Neumann vom Büro IPU Erfurt, das die Umsetzungsbegleitung übernommen hat. Neben der offiziellen Vereinsstruktur, sei vor allen das bürgerschaftliche Engagement in Arbeitskreisen von Bedeutung. „Hier entwickelt eine Region gemeinsam ihre Gemeinden“.
Dabei sei wichtig: „Keine Gemeinde wird von der Kreuzbergallianz fremdbestimmt.“ Gemeinde- und Stadtratsgremien entscheiden, welche Projekte sie finanzieren und umsetzen wollen. Dabei sei es keineswegs zwingend, dass alle Gemeinden bei allen Projekten mit dabei sind. Im Aktionsprogramm, das zunächst bis 2013 aufgestellt wurde, sind über 60 Projekte aufgelistet. Neben den touristischen und sozialen Projekten hob auch Neumann das Flächenmanagement besonders hervor.
In Verbindung mit den Daten der Einwohnermeldeämter sollen Prognosen erarbeitet werden, um langfristige Handlungsvorgaben im Bereich der baulichen Entwicklung der Gemeinden zu erstellen.
Nachgefragt wurde die Einbindung der Kreuzbergallianz in das Biosphärenreservat, die Baumann und Neumann nur bekräftigen konnten. Das Biosphärenreservat spiele eine tragende Rolle. In der Steuerungsgruppe werden alle Projekte mit Blick auf die Auswirkungen auf das Biosphärenreservat geprüft.