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ALDERSBACH/KLOSTER KREUZBERG: Kreuzbergwasser gärt in Aldersbach

ALDERSBACH/KLOSTER KREUZBERG

Kreuzbergwasser gärt in Aldersbach

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    Kreuzberg-Geschäftsführerin Angelika Somaruga und Braumeister Ulrich Klebl führen in der Aldersbacher Brauerei die  Hopfenzugabe durch. 50 Hektoliter Wasser wurden extra vom Kreuzberg  nach Aldersbach transportiert, um es für das Gemeinschaftsbier zu verwenden. Andre Liebe
    Kreuzberg-Geschäftsführerin Angelika Somaruga und Braumeister Ulrich Klebl führen in der Aldersbacher Brauerei die Hopfenzugabe durch. 50 Hektoliter Wasser wurden extra vom Kreuzberg nach Aldersbach transportiert, um es für das Gemeinschaftsbier zu verwenden. Andre Liebe Foto: Foto:

    Es war ein feierlicher Akt, wie es ihn noch nie zuvor in der 500-jährigen Geschichte des Reinheitsgebotes gegeben hat: Am Mittwoch haben in der niederbayerischen Brauerei Aldersbach die Vertreter von zwölf bayerischen Klosterbrauereien durch die Zugabe des Hopfens die Sude für das Konvent- und das Pfortenbier, die speziell für die Bayerische Landesausstellung 2016 „Bier in Bayern“ gebraut werden, eingemaischt. Darunter auch Kreuzberg-Geschäftsführerin Angelika Somaruga und ihr Braumeister Ulrich Klebl. Denn auch der Kreuzberg hat sein Wasser für diese Aktion zur Verfügung gestellt (wir berichteten).

    „Unser Ziel ist es, dass wir mit diesen beiden Bieren dem ziemlich nahe kommen, was vor 500 Jahren gebraut wurde“, sagt der Aldersbacher Braumeister Peter Wagner. Bei seinen Recherchen in Archiven hat er entdeckt, dass es bei Erlass des Reinheitsgebots in den Klöstern tatsächlich zwei unterschiedliche Biere gab: ein kräftiges für den Abt, den Konvent und hochmögende Gäste sowie ein leichteres, das Bedienstete und Besucher an der Pforte tranken.

    Gebraut werden das Konvent- und das Pfortenbier 2016 zwar in Aldersbach, wo im dortigen Kloster am 29. April die Bayerische Landesausstellung 2016 „Bier in Bayern“ eröffnet wird, für die beiden jeweils 300 Hektoliter umfassenden Sude hat aber jede Klosterbrauerei exakt 50 Hektoliter ihres jeweiligen Brauwassers zur Verfügung gestellt.

    Die in den letzten Tagen aus Franken aufkommende Kritik an der Durchführung der Landesausstellung in Altbayern mit der Begründung, dass doch die Wiege des Reinheitsgebotes in Franken stehe, kommentierte Ferdinand Freiherr von Aretin, der Direktor der Brauerei Aldersbach, diplomatisch: „Dass es die niederbayerische Brauerei Aldersbach gibt, ist unter anderem den Franken zu verdanken.“ Schließlich haben Mönche des Zisterzienserklosters Ebrach, das an der oberfränkischen Grenze zu Unterfranken im Steigerwald liegt, im Jahr 1146 das Aldersbacher Kloster gegründet – und das sogar noch 343 Jahre vor dem fränkischen Reinheitsgebot.

    Aufgrund der unterschiedlichen Wasser ist der Brauvorgang für Peter Wagner eine Herausforderung. „Durch das Wasser sind zwölf Klosterbrauereien, die zum Teil eine längere Geschichte als das Reinheitsgebot haben, in zwei Bieren vereint.“

    An der Entstehung der beiden Klosterbiere maßgeblichen Anteil haben aber auch die führenden Köpfe der Branche, allen voran Ludwig Narziß, Doyen der deutschen Brauwissenschaft und ehemaliger Lehrstuhlinhaber an der TU München-Weihenstephan. „Das bayerische Wasser ist in der Regel mittelhart und eignet sich mit dunklem Malz besser für die Herstellung dunkler Biere. Um auch in Bayern helle Biere von höchster Qualität zu erzeugen, muss das Wasser meist enthärtet werden“, so Narziss. Genau das aber geschieht beim Konvent- und beim Pfortenbier nicht.

    Wenn am 29. April die Bayerische Landesausstellung 2016 „Bier in Bayern“ eröffnet wird, dann werden die ersten Fässer angezapft. Das gehaltvolle, rötlich schimmernde Konventbier mit einer Stammwürze von 13,5 Prozent soll einen Alkoholgehalt von 6,0 bis 6,5 Volumen-Prozent bekommen. Das bräunliche Pfortenbier soll über eine Stammwürze von neun Prozent und 3,5 bis 3,9 Volumen-Prozent Alkohol verfügen.

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