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BAD KÖNIGSHOFEN/QUEIENFELD: Krise scheint überwunden

BAD KÖNIGSHOFEN/QUEIENFELD

Krise scheint überwunden

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    Besprechung: Betriebsleiter Steffen Heusinger (am Computer) und Produktionsleiter Robert Werner in der Firma Köberlein & Seigert in Queienfeld. Das Unternehmen hat heute 160 Mitarbeiter, 88 davon kommen aus Bad Königshofen und Umgebung.
    Besprechung: Betriebsleiter Steffen Heusinger (am Computer) und Produktionsleiter Robert Werner in der Firma Köberlein & Seigert in Queienfeld. Das Unternehmen hat heute 160 Mitarbeiter, 88 davon kommen aus Bad Königshofen und Umgebung. Foto: Foto: Hanns Friedrich

    Im Juli 2007 siedelte die Firma Köberlein & Seigert von Bad Königshofen nach Queienfeld in Thüringen um. Ein Aufreger in der Kurstadt. Die Standortentscheidung hatte für heftige Proteste gesorgt. Die Firmenleitung gab zu, dass Fördergelder, die es im benachbarten Thüringen gab, den Ausschlag für den Umzug gegeben haben, monierte aber auch die fehlende Möglichkeit, sich in Bad Königshofen weiter auszubreiten. Die Firma Köberlein & Seigert entwickelt, konstruiert und produziert Zuführtechnik, Sondermaschinen und Schüttgutsysteme für die Industrie.

    Anfang vergangenen Jahres gab es dann erneut eine Krise. Die Unternehmensführung drohte mit drastischen personellen Einschnitten, wenn die Belegschaft nicht zu weitreichenden Zugeständnissen bereit sei, sagte Thomas Steinhäuser, zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Suhl-Sonneberg, der Tageszeitung Freies Wort. Laut Steinhäuser war darin von teilweiser Reduzierung der Arbeitszeit, Verzicht auf Einkommensbestandteilen bis hin zur Abschaffung des gewählten Betriebsrats die Rede. Falls die Belegschaft nicht bereit sei, das Gesamtpaket zu akzeptieren, werde der Betrieb geschlossen, soll das Management damals gedroht haben.

    Heute habe das Unternehmen diese Krise überwunden, heißt es. Geschäftsführung und Betriebsrat haben gemeinsam eine vertrauensvolle Basis gefunden, sagt Produktionsleiter Robert Werner. Er ist einer von 88 Mitarbeitern, die bei Köberlein & Seigert in Queienfeld arbeiten und damals mit umgesiedelt sind.

    160 Mitarbeiter

    In Queienfeld steht dafür eine Produktionsfläche von rund 5000 Quadratmetern zur Verfügung, in Bad Königshofen waren es 3500 Quadratmeter. 160 Mitarbeiter zählt die Firma. Augenblicklich werden 16 Lehrlinge in verschiedenen Berufsgruppen ausgebildet. In diesem Jahr kommen wieder fünf Neue dazu.

    Größer und komplexer ist alles, sagt Betriebsleiter Steffen Heusinger und verweist dabei auch auf die neuste Technik im Betrieb. Das Unternehmen ist weltweit aktiv, macht derzeit erste Schritte auf dem asiatischen Markt. Die ersten Maschinen werden in diesem Jahr nach Shanghai geliefert und von den Firmenmitarbeitern vor Ort installiert. Die Auftragslage sei gut, so dass das Unternehmen recht positiv in das neue Jahr blickt. Namhafte Kunden sind unter anderem Daimler, BMW, VW und andere Größen im Automobilbereich.

    Auch in der Tochterfirma in den USA wird investiert. In den vergangenen Wochen wurden zwei CNC-Maschinen auf die Reise nach Amerika geschickt. Dort werden sie als Starthilfe für eine kleinere Produktion der Tochterfirma Köberlein LLC installiert.

    In diesen Tagen werden in Queienfeld die Mitarbeiter an zwei neuen CNC-Fräsmaschinen geschult. Diese Maschinen verfügen über eine Fünf-Achs-Simultan-Steuerung – eine Weiterentwicklung, sagt Robert Werner. Arbeitsplätze gehen durch die neuen Maschinen nicht verloren, versichert Steffen Heusinger. Das Unternehmen profitiert in der kleinen Gemeinde Queienfeld im Grabfeld vom nahegelegenen Autobahnzubringer. Das sei auch ein Grund für die Umsiedlung gewesen, heißt es aus Firmenkreisen. Außerdem habe man im Gewerbegebiet noch Erweiterungsmöglichkeiten.

    Investitionen geplant

    Nachdem sich die Auftragslage stabilisiert hat, spricht Heusinger von weiteren Investitionen. Spenglerei, Fertigung, Montage und auch die Konstruktionsräume der Firma Köberlein & Seigert sind großzügig angelegt und verfügen über die neuesten Techniken. Zurzeit ist man auf der Suche nach Programmierern, CNC-Fräsern und Industriemechanikern. Allgemeinbildung ist dabei gefragt und das Unternehmen baut auf Real- und Hauptschüler. „Wir bilden aus, um die Leute auch zu übernehmen, sofern es unsere Situation erlaubt,“ sagt Heusinger. Immerhin fertigt und liefert das Unternehmen in Queienfeld pro Jahr rund 400 Maschinen und Anlagen.

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