Für reichlich Emotionen und viel Zustimmung sorgte bei der Sitzung des Kreisausschusses Peter Suckfüll, der ein Ärgernis ansprach, das vor allem Eltern von Kleinkindern bewegt. Der Kreisrat bat den Landrat, sich dafür einzusetzen, die notfallmedizinische Versorgung von Kleinkindern zu verbessern. Da es in Bad Neustadt kein entsprechendes Angebot gebe, müssten die Eltern mit ihren Kleinkindern nach Meiningen oder Schweinfurt ausweichen. Dort komme es wegen Überfüllung der Wartebereiche teils zu viel zu langen Wartezeiten und Verzögerungen.

Im Landkreis Rhön-Grabfeld habe es noch nie eine Kinderstation gegeben, stellte Habermann dazu fest. Das sei nicht zuletzt eine Frage des zusätzlich erforderlichen Personals. Er wäre schon froh, wenn es gelänge, zwei weitere Kinderärzte für den Landkreis zu gewinnen. Es gebe die Schwerpunktkliniken für Kinder in Schweinfurt und Meiningen. Und das sei eine Regelung des Gesetzgebers. Damit sei es richtig und sinnvoll, wenn Kinder nach einer entsprechenden Beurteilung einer Notaufnahme dorthin verwiesen würden. Hier erhielten sie die richtige fachliche Versorgung. Der Landrat sicherte Peter Suckfüll aber zu, eine Reduzierung der Wartezeiten durch die Bereitstellung von mehr Personal Thema an entsprechender Stelle anzusprechen, um eine befriedigendere Lösung zu erreichen.
Geld für Stoffwindeln
Nachdem der Kreisausschuss bereits im Mai einen Zuschuss von 100 Euro je Neugeborenem für die Anschaffung von Stoffmehrwegwindeln beschossen hatte, kam nun die Anregung von Birgit Reder-Zirkelbach, Eltern eines Neugeborenen ein kostenfreies Starterpaket, also eine Erstausstattung, bestehend aus Windelset samt Einlage sowie eines Überhöschens als möglichen Einstieg für die Nutzung der umweltfreundlichen Stoffwindeln zur Verfügung zu stellen. Das Gremium stimmte dem zu unter dem Vorbehalt, dass dies nur für Eltern aus dem Landkreis gelten soll.
Weiter ging es in der Sitzung des Ausschusses um verschiedene Zuschüsse und Förderungen. So erhält der Verein Orgelbaumuseum Schloss Hanstein auch 2021 wieder 30 000 Euro, um den Bestand des Museums zu sichern und die Ausstellung zu erweitern. Wie in den Jahren zuvor fördert der Landkreis das Theater Schloss Maßbach erneut mit 19 500 Euro. Dabei würdigte Landrat Habermann Engagement von Anne Mahr, die seit 2003 das Theater leitet. Das Theater sei eine kulturelle Bereicherung auch für Rhön-Grabfeld.
Museums-Depot Thema im Dezember
Zustimmung gab es dann auch für den Antrag des Fördervereins für das Rhönmuseum Fladungen, der zur Deckung seiner laufenden Kosten und vor allem der Lagerung seiner Sammlung auch 2021 wieder einen Zuschuss von 20 000 Euro benötigt. Habermann kündigte an, dass sich dieser Zuschuss mit der Fertigstellung des Kreisdepots am Hainberg in Mellrichstadt erheblich verringern werde. Das Depot werde eines der Themen in der Dezember-Sitzung des Ausschusses sein, kündigte er auf eine entsprechende Nachfrage von Thorsten Raschert an. Mit der Eröffnung des Rhönmuseums rechnet Habermann in etwa einem bis eineinhalb Jahren.
Weiter stimmte das Gremium einer Zuwendung für den Verein Frauen helfen Frauen für die Beratungsstelle gegen häusliche und sexuelle Gewalt für 2021 in Höhe von 28 699 Euro zu. Ein Personalkostenzuschuss in Höhe von 7390 Euro geht an den Kreiscaritasverband Rhön-Grabfeld für die Flüchtlings- und Integrationsberatung im kommenden Jahr. 3000 Euro gibt es für nicht durch den Freistaat förderfähige Sachkosten.