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BAD KÖNIGSHOFEN: Künftig mehr Zeit fürs Hotel und die Familie

BAD KÖNIGSHOFEN

Künftig mehr Zeit fürs Hotel und die Familie

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    Viele Erinnerungen: 27 Jahre Stadtratstätigkeit von Klaus Ebner stecken in Form von Zeitungsausschnitten in diesem dicken Leitz-Ordner.
    Viele Erinnerungen: 27 Jahre Stadtratstätigkeit von Klaus Ebner stecken in Form von Zeitungsausschnitten in diesem dicken Leitz-Ordner. Foto: Foto: Alfred Kordwig

    Fast 27 Jahre saß Klaus Ebner als Vertreter der Freien Wähler im Bad Königshöfer Stadtrat, bevor er in der vergangenen Woche auf eigenen Wunsch hin sein Ehrenamt abgab (wir berichteten). Nur die Stadtabgeordneten Bernhard Weigand (CSU) und Philipp Sebald (Liste Eyershausen) bringen es auf eine so lange Amtszeit.

    Sechs Tage später sitzt der 61-jährige Hotelier im Frühstücksraum seines Gästehauses und blättert in einem dicken Leitz-Ordner. Darin hat er viele Zeitungsartikel aus seiner Zeit als Stadtrat gesammelt – angefangen von seiner Vereidigung im Frühjahr 1990 bis zu seiner Verabschiedung am Donnerstag vergangener Woche.

    Lachendes und weinendes Auge

    Klaus Ebner gibt zu, dass er sich mit einem lachenden und einem weinenden Auge aus der Kommunalpolitik zurückgezogen hat. „Die Arbeit im Stadtrat hat mir immer viel Freude gemacht und ich konnte ja auch das eine oder andere wichtige Projekt mit auf den Weg bringen“, erzählt der gelernte Kunstschmied und passionierte Musikant.

    „Doch es geht mir gesundheitlich einfach nicht mehr so gut wie noch vor einigen Jahren, sodass ich mich letztendlich für die Niederlegung meines Mandats entschlossen habe.“ Er werde sich künftig noch mehr um sein Hotel mit den über 100 Betten und den Biergarten kümmern. „Ganz in den Ruhestand verabschieden werde ich mich jedenfalls noch nicht.“

    Dass kurz vor Antritt seines Mandats die Berliner Mauer und die innerdeutsche Grenze gefallen waren, bezeichnet Ebner als Glücksfall für Bad Königshofen und die ehemalige Zonengrenzregion.

    Eine spannende Zeit

    „Es war eine spannende Zeit“, erinnert sich der Ex-Stadtrat, der gerne zugibt, berufsbedingt immer etwas „fremdenverkehrslastig“ agiert zu haben, um die Stadt möglichst attraktiv für Touristen und Kurgäste zu machen. „Besonders am Herzen lag mir dabei immer ein funktionierendes Verkehrskonzept für die Innenstadt“, so Klaus Ebner, der sich noch gut an die Zunahme des Verkehrs nach der Grenzöffnung erinnern kann.

    Der Fall der Mauer hat dazu beigetragen, dass der Fokus in Bad Königshofen noch stärker auf die Entwicklung des Tourismus gerichtet wurde. „Viel gebracht hat uns neben dem Bau der Nordumgehung die Sanierung und der Umbau des Kurzentrums Ende der 1990er Jahre“, sagt Ebner. Fünf Jahre später sei der Heilwassersee eröffnet worden.

    Attraktion Heilwassersee

    „Etwas Besseres hätte Bad Königshofen nicht passieren können.“ Dass auch eine neue Trink- und Wandelhalle der Kurstadt gut zu Gesicht gestanden hätte, davon ist er auch heute noch überzeugt. „Ich hätte die Verwirklichung dieses Projektes lieber gesehen als die Neugestaltung der Tuchbleiche“, macht er keinen Hehl daraus, welche Prioritäten er damals gesetzt hätte..

    Bei allen Meinungsverschiedenheiten hat sich der Freie-Wähler-Abgeordnete stets um ein kollegiales Miteinander im Stadtrat bemüht, wie er betont. „Die vielen guten Wünsche und E-Mails nach meiner Verabschiedung haben mir gezeigt, dass mein Engagement im Stadtrat nicht umsonst war.“

    Weiter interessierter Beobachter

    Sein Mandat hat er zwar niedergelegt, die Kommunalpolitik und den Fortgang der großen Bauprojekte in der Stadt will er aber weiter interessiert beobachten. „Die Sanierung der Schranne und des Rathauses sind richtig, doch ebenso wichtig wäre die Ausweisung weiterer Gewerbeflächen“, so Klaus Ebner, der sich in den vergangenen drei Jahrzehnten immer wieder finanziell zum Wohle der Stadt engagiert hat, sei es für den Kindergarten, die Ipthäuser Vogelvoliere oder die Anschaffung eines Busses für die Kurverwaltung. Dass sein Nachfolger im Stadtrat, der Bad Königshöfer Dominique Shah, der am 10. April vereidigt wird, altersmäßig gesehen sein Sohn sein könnte, ist für Ebner kein Problem. „Ein Generationenwechsel kann schließlich nicht schaden“, meint er. Er wünsche dem Nachrücker alles Gute und bei seinen Entscheidungen stets eine glückliche Hand.

    Biergartensaison beginnt wieder

    Dass auch im Hotel Ebner in absehbarer Zeit ein Generationenwechsel stattfinden wird, ist nicht ausgeschlossen. „Konkret ist aber noch nichts“, betont Klaus Ebner. Jetzt stehe erst einmal die Vorbereitung auf die neue Biergartensaison an, die am 1. Mai mit den Merkershäuser Musikanten eröffnet wird. „Ich habe mir auch vorgenommen, mir wieder mehr Zeit für die Familie zu nehmen“, so der Hotelier. Auch seinem neben der Musik zweitliebsten Hobby, dem Schmieden, will er künftig wieder verstärkt nachgehen. Untrügliches Zeichen: Die gegenüber dem Hotel gelegene Schmiede wird gerade renoviert.

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