30 Jahre Berufsfachschule für Musik, 30 Absolventen und drei, die das Aufbaujahr erfolgreich besucht haben – alles passte perfekt zusammen bei der Abschlussfeier der Berufsfachschule für Musik, die am Mittwochabend im Orgelsaal stattfand.
In seiner Festrede erinnerte Schulleiter Ernst Oestreicher an die Gründung der Berufsfachschule als Brücke zum Musikberuf und als Sprungbrett in die Laienmusik am 14. September 1982.
690 Absolventen haben die Berufsfachschule bisher durchlaufen. Aber so viele Ergebnisse mit Auszeichnung wie diesmal habe es jedoch noch nie gegeben, berichtete Ernst Oestreicher. Der Gesamtnotendurchschnitt von 1,88 dieses Jahrgangs habe alle Erwartungen übertroffen.
„Wer nicht singen kann, mag pfeifen!“
Ernst Oestreicher konnte sich mit diesem Motto nicht anfreunden
Mit dem Abschlussmotto der Schüler „BFM, keine Orgel hat mehr Pfeifen gesehen“ konnte sich der Schulleiter deshalb nicht anfreunden, denn die Schüler hätten weder „aus dem letzten Loch gepfiffen“ noch „auf alles gepfiffen“ und auf sie passe auch nicht der Ausspruch „wer nicht singen kann, mag pfeifen“, was alle im Kammerchor eindeutig bewiesen haben. Hemingway habe einmal gesagt: „Nur wer seine eigene Melodie hat, darf auf die Welt pfeifen“. Die Absolventen hätten ihren eigenen Ton gefunden, ihre eigene musikalische Welt, mit der sie nun in die Welt außerhalb der behüteten Grenzen der Stadt und dieser Schule treten werden, so der Schulleiter.
Mit Blumen verabschiedet wurde während der Feierstunde Dozentin Monika Schelske-Flöter, die seit dem Schuljahr 1998/1999 „Musik und Bewegung“ unterrichtet. „Sie hat alle müden Schüler am Montagmorgen fit für die Woche gemacht. Nun geht die 'MuB-Moni' geht in den Ruhestand, musste der Schulleiter bei diesen Abschie ebenfalls vermelden.
„Die Berufsfachschule für Musik ist uns lieb, teuer und wertvoll“, sagte stellvertretender Landrat Helmut Will (Mellrichstadt) in seinem Grußwort. Mit hohen Schülerzahlen und sehr motivierten Dozenten gehe die Berufsfachschule in eine gute Zukunft. Er lobte auch die gute Einbindung der Schule in das gesellschaftliche Leben, das zeigen die vielen Veranstaltungen und Zusammenschlüsse – wie die junge Philharmonie, deren Rückgrat die BfM ist. Will gratulierte allen Schülern im Namen des Landkreises: „Sie können stolz auf ihre Leistung sein“.
Dass die Schule einen guten Ruf weit über die Bayerischen Grenzen hinaus genießt, bestätigte die stellvertretende Bezirkstagspräsidentin Eva-Maria Linsenbreder. Sie freute sich miterleben zu dürfen, wie die Schüler – ausgestattet mit dem nötigen Know how – in die Welt entlassen werden. „Was wäre unsere Welt ohne Kunst und Musik?“ fragte sie und nannte die Kunst einen Teil der Gesellschaft von elementarer Bedeutung, „das Schmiermittel, das die Gesellschaft am Leben erhält“. Letztendlich sei es die Kultur, wegen der man sich in einer Stadt wohlfühle. Kulturförderung sei deshalb „angewandter Heimatschutz“. In Bad Königshofen werde „volkswirtschaftlicher Mehrwert“ geschaffen, so die Bezirksvertreterin. Auch sie wünschte diesem tollen Jahrgang alles Gute für den weitern Berufsweg.
Klassensprecherin Melissa Wedekind verabschiedete sich namens der ganzen Klasse und bedankte sich bei allen Dozenten und besonders beim „Oe“, der immer ein offenes Ohr für die Schüler hatte, auch bei den Sekretärinnen und dem Hausmeister. Sie erinnerte an Kennenlerntage und Wandertag, viel Unterricht und Proben, Auftritte, Konzerte und harte Prüfungen. Angst davor sich zu verspielen, einen bestimmten Ton nicht zu treffen oder den Text zu vergessen hätten alle besonders am Anfang verspürt.
„Der Oe hatte immer ein offenes Ohr für uns“.
Klassensprecherin Melissa Wedekind über den Schulleiter
Als die Ausbildung dem Ende entgegen ging, gab es neue Ängste. Was wird die Zukunft bringen? Alle Pflänzchen seien jedoch zur Blüte gekommen, stellte Wedekind fest, und so konnte sie das Maskottchen des Jahrgangs, einen großen Kuschelbären, an die zukünftige zweite Klasse weitergeben.
Mit „Good night sweethart, it's time to go“ verabschiedeten sich die Absolventen, die auch die musikalische Umrahmung der Feierstunde überwiegend selbst übernommen hatten.
Nach der Zeugnisverteilung und der Vergabe der Präsente an die Absolventen mit Auszeichnung waren alle zu einem Imbiss im Festsaal eingeladen. Und da waren alle Ängste vergessen.
Die Absolventen
Tanyel Bakir (Detmold), Philipp Becker (Erlenbach) - mit Auszeichnung, Notendurchschnitt 1,212, Rene Beutel (Untertheres), Josefin Bölz (Gaildorf), Simeon De Roos (Gersfeld), Julian Dünninger (Hofheim), Christian Gerhardt (Vacha), Karin Hahn (Schweinfurt), Jakob Heckel (Burghaslach), Andreas Herrnleben (Zeil am Main) - mit Auszeichnung, 1,091, dotierter Staatspreis der Regierung von Unterfranken, Verena Hnatek (Boxheim), Sandra Kaufmann (Regen), Caroline Keßler (Hammelburg) - mit Auszeichnung, 1,152, Philipp Klinger ( Volkach), Katharina Konrad (Gerbrunn) - mit Auszeichnung, 1,182, Philipp Kuhn (Nüdlingen), Julia Masur (Themar), Annika Meitinger (Deisenhofen) - mit Auszeichnung, 1,0, Staatspreis der Regierung von Unterfranken, Roland Pink ((Mögglingen, war erkrankt und holt die Prüfung nach), Verena Poettgen (Hammelburg), Christopher Popp (Würzburg), Dina Rachmetow (Mellrichstadt), Meike Reidelbach (Oberthulba), Ralf Schröder (Neusitz) - mit Auszeichnung, 1,212, Manuel Trautner (Kirchehrenach), Xenia Voronova (Mühlhausen), Roman Wagner (Dießen), Patrick Weber (Nüsttal), Melissa Wedekind (Südharz-Hasinrode) und Fabian Ziegler (Bad Königshofen-Merkershausen).
Das künstlerische Aufbaujahr haben absolviert: Stefan Delgado (Ochsenfurt) und Magdalena Endres (Burgebrach), das pädagogische Aufbaujahr Alexandru Chepa (Papenburg).