Mit der Ausstellung "Außenwelten" startet der Kunstverein in den Sommer. Es ist die erste Ausstellung von Kunstwerken nach dem monatelangen Lockdown. Die Mitglieder haben die Zeit der Schließung jedoch trefflich genutzt und das Domizil in der Bauerngasse komplett umgebaut. Statt in vielen kleinen Räumen können die "Außenwelten" jetzt in einer richtigen Galerie gezeigt werden. Bei der Vernissage zeigten sich die ersten Besucher von der neuen Räumlichkeit begeistert.
Alles viel größer, viel offener, viel einladender
Ein großer Raum mit großen Wänden, einem variablen Lichtsystem, Stellwänden, die je nach Bedarf in den Raum eingefügt werden können oder auch nicht, ein neuer einheitlicher Fußboden und überhaupt alles viel größer, offener. Der Kunstverein Bad Neustadt hatte lange überlegt, wie man die kleinräumige Aufteilung der bisherigen Ausstellungsräume zur besseren Darstellung der Künste neu schaffen könnte. Nach dem monatelangen Umbau ist das nun gelungen. Aus den einstmals kleinen Zimmerchen ist eine richtige Galerie geworden.

An allen Schrauben gedreht, um Geld in die Kasse zu bekommen
"Danke für die Ausdauer", rief Csaba Horovitz bei der Vernissage den anwesenden Mitgliedern sowie einigen angemeldeten Gästen zu. Damit meinte der Vorsitzende des Kunstvereins nicht nur das Durchhalten im Lockdown, sondern auch die langwierigen und umfangreichen Bauarbeiten. Diese wurden, wo immer es möglich war, von Mitgliedern des Kunstvereins ausgeführt. Um das umfangreiche Vorhaben in die Tat umsetzen zu können, hat der Kunstverein an allen Schrauben gedreht, die irgendwie Geld in die Kasse bringen. Es wurden Spenden gesammelt, ein Crowdfunding angestrengt und sogar bei LEADER wurden Mittel der Europäischen Union beantragt, um die Bauarbeiten einerseits, wie auch zukünftiges künstlerisches Arbeiten andererseits zu ermöglichen.
Rund 15 000 Euro hat der Kunstverein in den Umbau gesteckt, die ehrenamtlichen Arbeiten nicht mitgerechnet. Die Mittel stammen im Wesentlichen aus dem Crowdfunding sowie aus einer Zuwendung des Landkreises. Über LEADER fließen weitere 60 677 Euro in Richtung Kunstverein. Diese werden dafür eingesetzt, den Verein in Sachen Außendarstellung, Vernetzung in der Region, Ausbildung der Mitglieder für die künstlerische Bildung und vieles mehr voranzubringen. "Wir haben noch eine ganze Menge vor uns", bekräftigte Horovitz.
In den neuen Galerieräumen kann der Kunstverein nicht allein Kunst zeigen, sondern im hinteren Bereich auch Kunst schaffen, Kunst vermitteln und bei Versammlungen neue Kunstideen austüfteln. In Anbetracht der neuen Räumlichkeiten hatten es die gezeigten Kunstwerke erst mal schwer, die ihnen gebührende Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Die beiden Schaufenster machen ihrem Namen nun auch alle Ehre und ermöglichen Einblicke in die Galerie und auf die Kunstwerke.
Wie sehen "Außenwelten" aus nach der "Zwangsstarre"?
"Wie sehen Außenwelten aus nach der Zwangsstarre?", fragte Vorstand Dr. Annette Roggatz in ihrer Laudatio auf die neue Ausstellung. Darin sind die unterschiedlichen Meinungen der Künstlerinnen und Künstler zu finden, die zwischen Malerei, Fotografie und Zeichnung einen Zugang zu dieser ungewöhnlichen Zeit suchen. Zu sehen sind in der Ausstellung "Außenwelten" Werke von Christine Grösch, Manu Friedel, Marie Luise Fetter, Inga Okan, Helene Wollbach-Meyer, Martin Flechsig, Richard Eisenhut, Joachim Schild, Andrea Gertz, Gabriela Kaminski, Marthy Steller-Vrolyk, Helga Voigt, Christian Remchen, Lara Ebert, Horst Hildmann, Astrid Neugebauer, Gabriele Halbig, Gerti Gerlach sowie der Kunstkurse der 12. und 13. Klasse der Fachoberschule Bad Neustadt unter der Leitung von Annette Roggatz.
Die Ausstellung "Außenwelten" ist bis Sonntag, 25. Juli, in den neuen Räumlichkeiten des Kunstvereins in der Bauerngasse 7a zu sehen. Immer samstags und sonntags von 15 bis 18 Uhr.