Es gibt viele Menschen, die ehrenamtlich Hilfe leisten möchten, aber nicht wissen wie. Das „Bergwaldprojekt“ stützt sich allein auf freiwillige Helfer, die sich für ökologische Arbeitseinsätze zur Verfügung stellen. Eine Gruppe mit 18 Teilnehmern war jetzt in der Hochrhön und leistete nicht nur Landschaftspflege, sondern auch Integrationsarbeit, denn dem Trupp gehörten diesmal auch sechs Flüchtlinge an.
Das „Bergwaldprojekt“ ist ein eingetragener Verein mit Sitz in Würzburg und organisiert freiwillige ökologische Arbeitseinsätze zwischen Nordseeinseln und den bayerischen Alpen. Typische Einsatzorte sind Schutzwälder und Schutzgebiete, aber auch naturnahe Wälder und Biotope. Das Arbeitsspektrum reicht von Pflanzungen und Pflegemaßnahmen über Erosionsverbauungen bis hin zu Biotoppflege und Renaturierungen, heißt es in der Vereinsbroschüre. In der Rhön war das Bergwaldprojekt in den vergangenen Jahren unter anderem bereits bei der Lupinenmahd oder beim Schaffen von Lebensräumen für die Wildkatze aktiv.
Die Arbeitseinsätze werden in Kooperation mit lokalen Forst- und Nationalparkbehörden geplant und durchgeführt, in diesem Fall war der Landschaftspflegeverband der Auftraggeber. Als Aufgabe hatte die Gruppe Steinriegel in der Hochrhön von Bewuchs freizulegen.
Die Wälle sind in vielen Teilen der Hochrhön zu sehen und bestehen aus Steinen, die für die bessere Bewirtschaftung aus den Wiesen entfernt wurden und auf den Grenzen zwischen den einzelnen Grundstücken abgelegt wurden, erklärt Projektleiter Axel Jakob. Die Steinwälle sind wichtige ökologische Lebensräume für eine Vielzahl von Arten. Inzwischen waren sie aber vom Bewuchs völlig überwuchert.
Gearbeitet wurde von Montag bis Freitag vergangener Woche. Nach der Arbeit gab es Informationen und Vorträge zu aktuellen Umweltthemen, fährt der Diplom-Ingenieur für Landespflege fort. Ferner besuchte die Gruppe die Basaltsäulen am Gangolfsberg und unternahm eine längere Exkursion durch das Schwarze Moor.
Neben vier Teammitgliedern des Bergwaldprojekts halfen acht Teilnehmer aus Deutschland und sechs Flüchtlinge aus der Gemeinschaftsunterkunft Würzburg mit. Trotz der erheblichen sprachlichen Barriere herrschte eine sehr herzliche Atmosphäre, versichert Jakob, die sechs Flüchtlinge hätten die Abwechslung bei der Aktion in der Rhön sichtlich genossen.
Das „Bergwaldprojekt“ strebe schließlich an, die Zusammenarbeit mit den geflüchteten Menschen und den verantwortlichen Stellen zu intensivieren, um noch weiteren geflüchteten Menschen die Teilnahme an Berwaldprojektwochen zu ermöglichen.