Betrachtet man die widrigen Umstände durch Klimawandel und Schädlingsbefall, kann das Nordheimer Ratsgremium mit der kommunalen Waldbewirtschaftung mehr als zufrieden sein. Andree Link, Geschäftsführer "Forstbetriebsgemeinschaft Obere Rhön" (FBG), präsentierte den Forstbetriebsplan 2022. Diskussionen blieben dabei aus.
Die lange Trockenperiode ging auch am Gemeindewald Nordheim nicht spurlos vorbei. Obwohl das Ökosystem Wald einiges wegstecken könne, hätten viele Pflanzen kaum noch Widerstandkräfte, informierte Link. Stimmt die Nährstoffversorgung eines Baumes, bildet er Harz und besitzt damit eine natürliche Waffe. Hierzu braucht es vor allem eines: Wasser. Steigen die Temperaturen, wird der Buchdrucker aus der Familie der Borkenkäfer aktiv. Dieser winzige Schädling ist verantwortlich für große Teile des zufälligen Ergebnisses (ZE).
Kein Holzdiebstahl in Nordheim
Zur Bilanz 2022: Insgesamt wurden 2075 Festmeter eingeschlagen, 1965 davon sind vermarktungsrelevant. Der reguläre Einschlag inklusive Durchforstungen lag bei 1207 Festmetern, was rund 58 Prozent entspricht. Die restlichen 42 Prozent, immerhin noch 868 Festmeter, kamen durch ZE (Wind- und Käferschäden) zustande.
Am Stichtag, dem 31. Dezember 2022, konnten 1531 Festmeter als verkauft verbucht werden. Dies sei inzwischen überholt, "Stand heute ist alles weg", informierte Andree Link. Der durchschnittliche Verkaufserlös für Nordheim liegt bei 74,75 Euro pro Festmeter und damit leicht über den Erlösen der FBG allgemein. Peter Suckfüll wollte wissen, ob Holzdiebstahl ein Thema sei. Nein, von minimalen Kleinmengen abgesehen, sei diesbezüglich noch nie etwas passiert, so Link.
Unterm Strich konnte Andree Link dem Gremium als operatives Ergebnis der FBG ein Plus von 8747 Euro präsentieren. Rechnet man anfallende Versorgungsbezüge aus Zeiten staatlicher Beförsterung (9350 Euro) dagegen, bleiben 603 Euro Minus. Unverkaufte Mengen mit einem Warenwert von 32 Euro pro Festmeter sind hierbei unberücksichtigt; sie verbessern die Bilanz um 20.000 Euro. Positiv oder negativ? Am Ende eine Frage der Sichtweise.
Als grobe Planung gab Andree Link an, im begonnenen Jahr 2.500 Festmeter einschlagen zu wollen. Somit käme ein Überschuss von 13.000 Euro zustande, abzüglich der Beamtenversorgung wären es noch 3.800 Euro. Gemeinderat und Bürgermeister Thomas Fischer nahmen den Forstbetriebsplan zur Kenntnis und sprachen der FBG weiterhin das Vertrauen aus.
Zuschuss für Gadensanierung beantragt

Wie beschlossen, wurde der Zuwendungsantrag für die Sanierung der historischen Kellergaden innerhalb des bayerischen Städtebauförderprogramms gestellt. In diesem Zusammenhang musste eine Bedarfsermittlung bei der Regierung von Unterfranken eingereicht werden.
Diese beinhaltet, dass 50.000 Euro an finanziellen Mitteln im Haushaltsjahr 2023 und weitere 500.000 Euro im Haushaltsjahr 2024 veranschlagt werden sollen. Bis sich tatsächlich etwas bewege, seien jedoch noch mehrere Beschlüsse nötig, fügte Fischer an. Die Volksvertreter gaben grünes Licht. Beim Landratsamt Rhön-Grabfeld hatte die Gemeinde Nordheim eine artschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung zur Entnahme eines Biberdammes am "Badloch" gestellt. Dem Antrag wurde zugestimmt, der örtliche Bauhof war bereits tätig. Sollte es künftig an gleicher Stelle weitere Biberdämme geben, sind diese ebenfalls von der erteilten Genehmigung betroffen.
Ratsmitglied Gilbert Metz übte scharfe Kritik an den Öffnungszeiten der Verwaltungsgemeinschaft Fladungen. Während alle Kommunen im Umland wieder wie vor der Pandemie für ihre Bürger da seien, fragte er an Kämmerin Patricia Leibold gewandt: "Warum geht das nicht bei uns?" Man werde den Einwand aufnehmen und darüber beraten, versprach Bürgermeister Thomas Fischer.