Siegbert Kuhnen schrieb in seinem Heimatort Langenleiten Geschichte. Er ist der erste Diakon aus seiner Gemeinde. Pfarrer Hubert Grütz stellte Siegbert Kuhnen der Gemeinde als frisch geweihten Diakon vor. Ende September empfing er die Weihe durch Weihbischof Ulrich Boom im Würzburger Dom.

Der Einführungsgottesdienst in Kuhnens Heimatgemeinde Langenleiten war ein Fest für ganze Gemeinde. Die Feuerbergmusikanten spielten auf und umrahmten den Gottesdienst musikalisch. Nach dem Gottesdienst gab es für den frisch geweihten Diakon ein Ständchen vor der Kirche und viele persönliche Glückwünsche.
Siegbert Kuhnen strahlte. Die Freude, die er schon in Tagen vor Weihe tief im Herzen spürte, trage ihn weiterhin. Der erste Gottesdienst als Diakon war für ihn schon etwas ganz Besonders. Gibt es doch einige liturgische Elemente, die er nun erst ausübt und den Dienst als Diakon kennzeichnen. Dazu gehört der Altarkuss, der dem Klerikerstand vorbehalten ist. Als Diakon hat Kuhnen das Sakrament der Weihe empfangen und gilt somit als Kleriker, was ihn auch ermöglicht, das Collarhemd mit dem typischen "Priesterkragen" zu tragen. Das werde er allerdings nur bei offiziellen Anlässen tun, wenn er in seiner Funktion als Diakon die Kirche repräsentiere, versicherte er.
Diakon mit Zivilberuf
Im Gottesdienst trägt Kuhnen nun eine schräge Stola über der Albe, ein äußeres Kennzeichen für den Stand als Diakon. Priester tragen die Stola um den Hals gelegt. Kuhnen trug im Gottesdienst das Evangelium vor, wofür ihn Pfarrer Grütz beauftragte, und predigte zum Erntedankfest. Ebenso oblag ihm die Vorbereitung der Gaben und er lud zu Akklamation unmittelbar nach den Wandlungsworten ein. Auch die Einladung zum Friedensgruß wie auch die Sendung am Ende des Gottesdienstes obliegt dem Diakon.
Pfarrer Hubert Grütz verlass die Ernennungsurkunde des Bischofs. Diakon Siegbert Kuhnen werde künftig in der Pfarreiengemeinschaft "Die Walddörfer" im Pastoralen Raum Bischofsheim für die Diakonie zuständig sein. Kuhnen ist Diakon mit Zivilberuf. Er ist weiterhin als Notfallsanitäter tätig, damit steht er mitten im Leben und der Gesellschaft. Als Diakon assistiert er bei der Feier der Eucharistie oder feiert Wortgottesdienste, er darf taufen, Eheschließungen vornehmen und Beerdigungen halten.
Fünf Jahre Studium und Ausbildung
Dass er schon um die erste Taufe gebeten wurde, freue ihn besonders, verkündete er bei sein Dankesworten. Der Einführungsgottesdienst am Erntedankwochenende hätte nicht besser liegen können. Denn auch für Kuhnen war es nach fünf Jahren des Studiums und der Ausbildung eine Zeit der Ernte. Der lange Weg der Vorbereitung hin zum ständigen Diakon habe ihn wachsen und reifen lassen. "Um hoffentlich nun auch die Früchte hervorzubringen, die unserem Gott gefallen und meinen Mitmenschen dienen." Getragen vom Heiligen Geist habe dieses anfangs doch so ferne Ziel erreicht. In Langenleiten wiederholte er die Worte, die er bei der Weihe schon sprach: "Mit Gottes Hilfe bin ich bereit."
Pfarrer Grütz beglückwünschte auch die Eltern und Familie von Siegbert Kuhnen. Die Diakonenkerze wurde im Laufe des Gottesdienstes entzündet und ein Glückwunschschreiben des Seelsorgeteams aus dem Pastoralen Raum Bischofsheim verlesen. Zur Tätigkeit eines Diakons gehöre auch die Krankenkommunion. Für diesen Dienst überreichte ihm Pfarrer Grütz eine goldene Hostienschale als Willkommensgeschenk.
Pfarrgemeinderatsvorsitzender Martin Raimann überbrachte die Glückwünsche der Pfarreiengemeinschaft. "Wir freuen uns, dass Du zu Deiner Berufung ja gesagt hast. Als erster Diakon von Langenleiten wirst du in die Geschichtsbücher eingehen." Mit einem kräftigen Applaus schloss sich die Gemeinde den Worten an. Raimann wünschte ihm neben Tatkraft für neue Wege auch Zeit zum Gebet und der persönlichen Erholung.