Noch ist unklar, ob der Rekord der lautesten Orgel der Welt, die in Atlantic City steht, gebrochen ist. 1979 wurden bei der Orgel der Atlantic City Convention Hall, die mit offiziell 33 112 Pfeifen als größte Pfeifenorgel der Welt gilt, 130 Dezibel gemessen. Die Orgel, die in Urspringen für die Expo 2012 in Südkorea gebaut wird, beziehungsweise ihre Macher haben es jedenfalls versucht.
Die Rhöner Orgel war immerhin 138,4 Dezibel laut und hätte damit die Orgel von Atlantic City übertrumpft. Allerdings muss für einen Eintrag ins Guiness-Buch der Rekorde erst noch das dafür bestehende Komitee mit Sitz in London entscheiden, sagte Orgelbauer Thomas Hey. Er geht davon aus, dass für einen aktuellen Eintrag nicht nur die Orgel der Rhöner Orgelbaufirma noch einmal gemessen werden muss, sondern auch die in Atlantic City. Der Eintrag von der lautesten Orgel der Welt ist schließlich schon 32 Jahre alt.
Für die Firma Hey ist der Rekordversuch etwas Besonderes, wobei die Idee von der koreanischen Delegation des Expo-Komitees kam, die in Urspringen war und die Orgel für Südkorea besichtigt hat (wir berichteten). In Korea hat das Guinness-Buch einen hohen Stellenwert und deshalb wurde die Firma aufgefordert, sich anzumelden und den Rekordversuch zu wagen.
Dabei wurden in Urspringen ein Messprotokoll sowie Ton- und Filmaufnahmen angefertigt. Gespielt wurden Grundton, Terz und Quinte. Vom Team des Guiness-Buch der Rekorde war allerdings niemand vor Ort. „Es wäre zu teuer gewesen, wenn die Rekordrichter selbst gekommen wären“ sagt Thomas Hey.
Doch viele Menschen aus der näheren und weiteren Umgebung kamen zum Rekordversuch nach Urspringen. Immer wieder mussten die Orgelbauer Herbert und Thomas sowie Christian Hey Fragen beantworten und durch die Werkstatt führen. „Das macht die Rhön nun auch in Asien bekannt“, freuten sich viele der Interessierten vor Ort. Mit Ohrenstöpseln gewappnet, nahmen sie vor den Werkstätten der Orgelbaufirma Hey am Rekordversuch teil.
In den kommenden Tagen wird die Orgel nun für den Transport nach Korea vorbereitet und es folgt noch einmal eine Vorintonation, nachdem die Pfeifen in die Trägerkonstruktion eingebaut sind. Danach wird sie abgebaut und am 25. November auf das Schiff verladen, das die Rhöner Orgel nach Yeosu in Südkorea bringt. Zwischen 30 und 35 Tagen ist die Orgel dann unterwegs. Am 5. Januar 2012 wird dann das Team aus der Orgelbauwerkstatt Hey nach Korea fliegen und dort mit dem Aufbau der Orgel beginnen. In Yeosu wird sie dann zur Eröffnung der Expo 2012 am 12. Mai erstmals zu hören sein, und zwar im Rahmen eines großen Konzerts. Die Hey-Orgel ist dann das Wahrzeichen der Weltausstellung und wird auch danach als Wahrzeichen an der Küste stehen bleiben und zu Konzerten genutzt werden.