Zur jüngsten Stadtratssitzung in Bad Neustadt erreichte uns diese Lesermeinung aus Bad Neuhaus.
"Dass die Rhön-Klinikum AG die verbliebenen drei Quellen nicht sinnvoll nutzen kann und sie deshalb jetzt abgeben will, ist nachvollziehbar. Immerhin wurden sie jahrzehntelang in Schuss gehalten. Aber dass mindestens ein Stadtrat darauf so mutlos reagiert (die Kosten!), wundert mich doch sehr. Denn die Chancen, die sich für Bad Neustadt im touristischen Bereich ergeben, sind doch mindestens genauso groß.
In ganz Bayern existieren gerade mal 20 Heilbäder. Seit Jahren ungebrochen ist ein Trend zum Urlaub in Deutschland, wir liegen zentral und gut erreichbar. Bad Neustadt ist nicht zufällig zum Kurort geworden, sondern deshalb weil es klimatisch günstig im Windschatten der Rhön liegt und das sprudelnde Heilwasser für vielfältige Anwendungen genutzt werden kann. Daran wird sich in Zukunft nichts ändern!
Im Wettbewerb um Touristen nehmen Städte und Gemeinden viel Geld in die Hand, um sogenannte Alleinstellungsmerkmale zu schaffen. Bad Neustadt bekommt ein solches Alleinstellungsmerkmal quasi auf dem Silbertablett, weiß aber scheinbar nicht viel damit anzufangen. Dass Bad Neuhaus „von der Infrastruktur nichts mehr hergibt“ trifft zu. Das liegt aber auch daran, dass seitens der Stadt in dem Bereich seit langem wenig Aktivität erkennbar ist. Im Jahr 2014 (!) gab es eine Bürgerwerkstatt mit vielen Ideen für die Zukunft des Stadtteils insgesamt; im Kurviertel ist davon bis heute nichts, wirklich gar nichts, konkret umgesetzt worden.
Die Stadt hat jetzt wieder Gelegenheit ein Konzept zu entwickeln, mit dem die Heilquellen und deren gesundheitlicher Nutzen ansprechend präsentiert sowie bei Urlaubern deutschlandweit ins Bewusstsein gerückt werden. Die sollte sie ergreifen. Die örtlichen Touristikbetriebe, die es grad ohnehin nicht leicht haben, würden es sicher danken."
Florian Kelemen 97616 Bad Neuhaus