Zum Artikel "Casa Reha schließt zum Jahresende" vom 7. Mai erreichte die Redaktion folgender Leserbrief:
Wo bleibt im Fall des Altenheims "Casa Reha" der Auftrag zur öffentlichen Daseinsvorsorge? Sie, Herr Landrat Thomas Habermann, sind unser gewählter Vertreter auf Landkreisebene. Bei den Mehrheitsverhältnissen im Landkreis wurden Sie wahrscheinlich von der Mehrzahl der Bewohnerinnen und Bewohnern sowie deren Angehörigen gewählt.
Was sagen Sie den Menschen jetzt?
Ihre Partei hat die Attribute christlich und sozial im Parteinamen stehen. Davon ist leider gar nichts zu spüren. Die öffentliche Daseinsvorsorge umfasst neben vielen anderen Bereichen den Krankenhaus- und Altersheimsektor. Gerade in den "christlichen " Parteien ist ein Trend zum privatisieren, auf gut deutsch zum aus der Verantwortung stehlen, erkennbar.
Wäre es nicht an der Zeit, der Landkreis wird endlich seiner Verantwortung gerecht und kümmert sich selbst um Alte und Kranke?
Privatisierung und damit Gewinnmaximierung hat im Pflegebereich nichts verloren. Wohin das führt, kann man leider grade live miterleben. Der Mangel an Pflegekräften ist auch der Privatisierung geschuldet, Stellenkegel "auf Kante genäht", Bezahlung für die Verantwortung und Arbeitsbelastung zu gering, keine geregelte Freizeit, weil ständig Springerdienste, usw.Hier muss sich die "öffentliche Hand " ihrem Auftrag stellen, und damit auch Sie, Herr Landrat. Den Bewohnern der "Casa Reha" hilft das jetzt nicht, es gibt (leider) noch viele privatisierte Senioreneinrichtungen im Landkreis.
Den Bewohnern der "Casa Reha" ist zu wünschen, dass sie nach ihrer Lebensleistung in der Nähe ihrer Angehörigen bleiben können.
Michael Schwab
97616 Herschfeld