Zur Berichterstattung über die geplanten Baumfällungen in Herschfeld erreichte die Redaktion folgender Leserbrief:
"Die Entscheidung des Stadtrates, die sieben Ginkgobäume in der Falltorstraße in Herschfeld dem Autoverkehr zu opfern, ist zu bedauern und wird einer zukünftigen Verkehrsplanung nicht gerecht. Wir können aufgrund der bekannten Klimakrise auf keinen Baum innerhalb der Städte verzichten. Stadtbäume sind eine grüne Klimaanlage. Das Fällen eines gesunden Baumes ist unverantwortlich. Es dauert viele Jahre, bis neu gepflanzte Bäume nachgewachsen sind.
Mag es der 'Quadratur des Kreises' gleich kommen, in der Falltorstraße die Verkehrsleitung so zu gestalten, dass alle Interessen erfüllt werden. Dennoch, die Suche nach Alternativen zum Baumfällen scheint mir zu kurz zu kommen. Einzelne Kurzzeitparkplätze für Kunden von Bank, Metzgerei und Bäckerei können auch ohne Fällen der Bäume geschaffen werden. Sicher werden für dringliche Angelegenheiten, wie Arztbesuche, Kurzzeitparkplätze gebraucht, die ja auch mit den Bäumen möglich wären. Darüber hinaus gäbe es in den Nebenstraßen Promenaden- und Friedhofstraße weitere Parkmöglichkeiten.
Laut Pressebericht stimmten die Stadtratsmitglieder darüber ab, ob die Autos auf der Straße parken sollten, wenn alle sieben Bäume erhalten bleiben würden. Ist das die einzige Alternative, gibt es wirklich keine weiteren vernünftige Lösungsvorschläge?
Die Entscheidung des Stadtrates zeigt, dass wir noch weit von einer Verkehrspolitik entfernt sind, die die Klimakrise ernst nimmt. Angesichts der zu erwartenden Problematiken, beispielsweise der Trinkwasserknappheit und der Trockenheit in den Wäldern, kann es nicht so weiter gehen, dass am Ende immer die Interessen des individuellen Automobilverkehrs Vorrang gegenüber Maßnahmen zum Klimaschutz haben und Bäume Autos weichen müssen."
Martin Müller
97616 Bad Neustadt