Ihre letzte große Veranstaltung erlebte die altehrwürdige Sporthalle des TSV Hollstadt mit dem Kommersabend anlässlich des 90-jährigen Bestehens des Sportvereins. Nebenan geht der Bau der neuen Sportstätte in die Endphase, so dass beim Ehrenabend nicht nur die vielen ehrenamtliche Mitglieder ausgezeichnet wurden, sondern auch das 50 Jahre alte Gemäuer mehrmals gewürdigt wurde.
Mehrfach fiel allerdings auch die Bemerkung, dass es höchste Zeit für einen Ersatz wird, da die intensive Nutzung ihre Spuren an dem Gebäude hinterlassen habe. In seinem Rückblick zeichnete Vorsitzender Dietmar Werner nicht nur die Geschichte der Halle nach, sondern ging auch auf die Geschichte des Vereins ein. Werner hob hervor, dass nicht Hollstädter den Anstoß zur Gründung geliefert hätten, sondern Flüchtlinge, die nach Ausweisung aus der französischen Besatzungszone in der Pfalz in Hollstadt eine Heimat fanden. Der Schwerpunkt der sportlichen Betätigung sei damals Turnen und Leichtathletik gewesen.
Die Mitgliederzahl wuchs, doch während der Nazidiktatur ruhte das Vereinsleben, das erst Jahre nach dem Krieg wieder in Schwung kam, und das gleich mit einem Großereignis als der ehemalige Hollstädter Ludwig Reß seinen Weltmeistertitel im Boxen bei einem Schaukampf in seiner Heimat verteidigte. Die Sportanlagen wurden erweitert und die Halle mit einer Kegelanlage versehen. Bei der Einweihung eines neuen Sportplatzes lieferte sich Toni Schumacher mit seinem damaligen Verein aus Istanbul ein Match mit einer Regionalauswahl. Das sportliche Aushängeschild sei jedoch die Kegelabteilung geworden, die sogar in der Jugend einen Weltmeister hervorbrachte.
2010 wurde der Hallenneubau beschlossen. Vielleicht kann die Einrichtung noch im Jubiläumsjahr eingeweiht werden, hoffte Werner.
Ausführlich schilderte Werner das sportliche Angebot des TSV. Der Breitensport nimmt dabei eine zentrale Rolle ein, während jedoch die Kegelabteilung die größten Erfolge im Leistungsvergleich aufweisen könne. Die Fußballabteilung zeichnet sich durch eine „Fahrstuhlmannschaft“ aus, während der Leichtathletikbereich durch seine kontinuierliche Tätigkeit mehrere Talente aufweisen kann. Jüngstes „Kind“ ist die Tanzsportabteilung während die Radfahrgruppe längst zum Markenzeichen des Vereins geworden ist. Die Erfolge sind Resultat des Engagements der Übungsleiter, die Werner würdigte. Insgesamt leisten 28 Übungsleiter im Jahr 2500 Stunden. Mit Theo Halbing, Ingeborg Dombrowski, Anneliese Schneyer, Christiane Graf und Manuela Greier zeichnete Werner fünf Übungsleiter aus, die bis zu knapp 40 Jahre tätig sind. Nach einem Schautanz der Großen Garde, kamen die Ehrengäste zu Wort. Grüße und Geschenke überbrachten stellvertretender Landrat Josef Demar, Bürgermeister Georg Menninger, Pfarrer Josef Maurer, stellvertretender BLSV-Kreisvorsitzender Johann Giglhuber, der unterfränkische Kegelverbandsvorsitzende Werner Hahn und Kreisehrenamtsbeauftragter des BFV, Klaus Eisenmann. Nach einer weiteren Einlage durch die Aerobicgruppe folgte ein Ehrungs-Marathon (siehe Infobox).
Ehrungsmarathon beim TSV Hollstadt
Ganz oben auf der Liste steht das Jubiläum von Edmund Eckert, der seit 70 Jahren dem Verein angehört. Für 60 Jahre Mitgliedschaft wurden ausgezeichnet: Emmi Menninger, Helmut Balling, Oskar Lorz, Hermann Mack, Eduard Menninger, Ludwig Menninger, Hermann Werner und Ludwig Zwierlein. Vor 50 Jahren traten Hildegard Balling, Elisabeth Laudenbach, Arno Gruß, Karl Gütlein, Richard Radina, Alfred Reinhart und Reinhold Schmitt beim TSV ein. 40-jährige Treue zum TSV bewiesen Klara Bach, Marliese Behr, Margareta Gans, Luise Gütling, Birgit Laudenbach, Wolfgang Bach, Otto Balling, Horst Haubner, Justin Koletnik, Werner Mack sowie Herbert Sterzinger.
Geehrt wurden für 25 Jahre Vereinszugehörigkeit: Gertrud Derleder, Birgit Dünisch, Helga Geis, Christiane Graf, Manuela Greier, Jutta Herchet, Christa Kehm, Klara Koletnik, Claudia Leirich, Monika Menninger, Rosi Östreicher, Elfi Schneider, Erna Werner, Waltraud Zwierlein, Günter Balling, Johannes Balling, Joachim Dünisch, Jürgen Gruß, Wolfgang Hahn, Uwe Halbing, Werner Menninger, Günter Menninger, Volker Menninger, Udo Menninger, Alexander Menninger, Horst Menninger, Stefan Menninger, Peter Radina, Alban Reichert, Bernd Reinhart, Helmut Ress, Norbert Schneyer, Manfred Sterzinger, Christian Werner, Johannes Wieser, Harald Zwierlein und Gerhard Zwierlein.
Johann Giglhuber nahm anschließend Ehrungen des BLSV vor. Die Verdienstnadel in Bronze erhielten für mindestens fünfjährige Tätigkeit Marco Schmitt, Alexander Menninger und Günter Bialowas. Für mindestens zehnjährigen Einsatz überreichte Giglhuber die Verdienstnadel in Bronze an Rebecca Klüspies und Jürgen Gruß. Die Verdienstnadel in Silber gibt es für mindestens 15 Jahre Engagement und ging an Heike Wieser und Christian Will. Auf mindestens 20 Jahre kommen Dietmar Werner, Klaus Greier und Alban Reicht, die dafür die Verdienstnadel in Silber mit Gold erhielten. Die höchsten Auszeichnungen gingen mit der Verdienstnadel in Gold für mindestens 25 Jahre an Cilly Schneyer und als Variante in Gold mit Kranz für mindestens 30 Jahre Vereinseinsatz an Egon Stuhl und Manfred Müller.