Geistig noch fit ist Lisa Schüller aus Kleinbardorf. Sie feiert an diesem Donnerstag, 30. Dezember, ihren 90. Geburtstag und gehört zu den ältesten Einwohnerinnen der Gemeinde. Die Kleinbardorferin wurde am 30. Dezember 1931 geboren, besuchte die örtliche Schule und wuchs mit einem Bruder auf. Die Eltern führten neben einer Landwirtschaft einen Lebensmittelladen an der Oberen Hauptstraße. Darin war die Geburtstagsjubilarin in jungen Jahren ebenfalls aktiv, um Kundenwünsche zu erfüllen.
Lisa Schüller ist die Tochter des früheren Bürgermeisters Josef Deufert und seiner Frau Ludwina. Sie heiratete 1958 Bruno Schüller, der jedoch 2014 verstorben ist. Auch er war das Kind eines Gemeindeoberhaupts: der Sohn von Deuferts Amtsnachfolger Richard Schüller. In Haus und Hof sowie auf dem Feld gab es für Lisa Schüller auch in ihrem neuen Zuhause viel zu tun. Ihr arbeitsreiches Leben ließ in den Nachkriegsjahren beim Aufbau einer neuen Existenz kaum Spielraum für Freizeit und Erholung. Trotzdem wurde es vom Glück der Zufriedenheit geprägt.
Ihr Vater Josef Deufert weihte Ende der 1950er Jahre in seiner Eigenschaft als Bürgermeister noch den Neubau der Schule mit ein, das heutige Gemeindehaus, so die Erinnerung der Jubilarin. Die Schule war schließlich ein Meilenstein in der Entwicklung der Ortsgeschichte. Und noch eine Besonderheit: Mit ihrem Vater an der Seite sang sie einst im Duo auf der Kirchenempore, um dem Gottesdienst an Weihnachten und Ostern das festliche Gepräge zu geben. Begleitet wurden sie im zweistimmigen Gesang von Lehrer Otto Mölter mit dem Orgelspiel.
Zu den familiären Höhepunkten zählte 2008 das Fest der Goldenen Hochzeit. Ein Jahr zuvor waren die Priesterweihe von Sohn Uwe im Würzburger Dom und in Kleinbardorf seine Primizfeier. Uwe Schüller ist heute Pfarrvikar in Schweinfurt und eines von sechs Kindern der Familie. Elf Enkel gesellten sich inzwischen dazu.