„Es sind zwei Sonder-Löschfahrzeuge zur Waldbrandbekämpfung, ein LF16 zur Bekämpfung von Gebäudebrand und ein Rüstwagen RW2“, erläuterte der kommissarische Leiter der Truppenübungsplatz-Feuerwehr Frank Kuchler die Funktionen der Neufahrzeuge. Den Gesamtwert für den neuen Fahrzeugbestand gab er mit rund 1,4 Millionen Euro an.
Es sei die dritte Generation von Löschfahrzeugen der Bundeswehr, so Kuchler. Aus der zweiten, die 1980 entstand, sei noch das Fahrzeug TLF 1000 vorhanden. Das alte Löschfahrzeug TLF 3500 aus dieser Zeit sei jetzt endgültig Geschichte. Immerhin gebe es aber noch das Feuerwehrauto TLF 3800 aus der 1962 angeschafften ersten Fahrzeuggeneration.
Waren die Löschfahrzeuge der ersten und zweiten Generation Spezialentwicklungen für die Bundeswehr, so sind die Fahrzeuge der ab 2007 gekauften dritten Fahrzeuggeneration quasi Autos von der Stange. Sie unterscheiden sich nicht mehr von den Feuerwehrautos der Kommunen.
Hauptmann Kai Schulze von der Kommandantur des Truppenübungsplatzes erinnerte an die erste Einrichtung einer Feuerwehr durch die US-Armee im Jahre 1951. Die Truppenübungsplatz-Feuerwehr habe sich schon damals im Gebäude 430 befunden, in dem auch heute noch die Floriansjünger untergebracht seien. Damals habe es 14 amerikanische Feuerwehrmänner, einen Brandmeister und einen Brandinspektor im Tagesdienst gegeben. Als Fahrzeuge standen ein Feuerwehrauto vom Typ 530B, ein Pickup, zwei Amatek-Feuerwehr-Autos, ein Jeep und ein VW-Bus in der Feuerwache zur Verfügung.
Nach Abzug der Amerikaner 1994 wurde die Feuerwehr der Bundeswehr in Wildflecken mit zuerst drei Mann aufgebaut. Heute seien es 26, bestätigte Kuchler. Er und seine aus dem Raum von Würzburg bis Fulda stammenden Kameraden seien keine Soldaten, sondern Beamte und Angestellte des Bundes. „Wir arbeiten im modifizierten Schichtdienst“, informierte Kuchler. Je nach Belegung des Truppenübungsplatzes seien dann Schichten mit 9, 12, 16 oder 24 Dienststunden nach der Konzeption „Brandschutz des Heeres“ zu leisten.
Das Einsatzspektrum der Truppenübungsplatz-Feuerwehr sieht im Wesentlichen den tatsächlichen und den vorbeugende Brandschutz auf dem Truppenübungsplatz vor, die nachbarliche Löschhilfe bis etwa 15 Kilometer rund um das Bundeswehrgelände, den Prüf- und Fülldienst für Handlöschgeräte, die Wartung der Atemschutzgeräte, Sicherheitswachen, Kontrollfahrten, Umweltschutzmaßnahmen sowie den Brandschutz für das Bekleidungsamt Süd am Arnsberg vor.
Man habe schon Wespennester aus Kasernenwohnungen entfernt, Türen geöffnet, bei Verkehrsunfällen technische Hilfe geleistet, Ölspuren beseitigt und von Leuchtspurgeschossen entzündetes Rhöngras gelöscht, schilderte Kuchler einige Einsätze. Eine spezielle Gefahr beim Arbeiten im freien Gelände seien auch für die Feuerwehrmänner die Blindgänger im Truppenübungsplatz.
Deshalb werde dann stets der Verbund mit den Fachleuten der Minensuche angefordert. Durchschnittlich gebe es 300 Einsätze im Jahr, so Kuchler. Im Spitzenjahr 2002 seien es sogar 363 Einsätze gewesen. Wie im zivilen Bereich nehme die technische Hilfeleistung den Löwenanteil in Anspruch. Im Ausland sei die Wildfleckener Truppenübungsplatz-Feuerwehr noch nicht eingesetzt worden.
„Die Floriansjünger helfen ohne zu zögern“, lobte Pfarrer Frank deren Engagement und sprach von bedeutenden Einsätzen. Gemäß dem Vorbild des Heiligen Florian, der sich im dritten Jahrhundert für die Christen einsetzte, gelte es auch für die Feuerwehrleute, sich für den Nächsten einzusetzen. Beim Weihen half der kleine Paul Kümpel, der nicht nur den Weihwasserbehälter sondern auch einen Feuerwehrhelm trug.