Die Rettungswache Bischofsheim ist nach Bad Neustadt die zweite in Rhön-Grabfeld, die mit einem Reanimationsgerät „LUCAS II“ ausgestattet wurde. Die Anwesenheit von gleich drei Notärzten bei der Übergabe zeige die Bedeutung dieser Anschaffung für das BRK, so Rettungsdienstleiter Heiko Stäblein. Dr. Franz Wehming, Dr. Georg Kochinki (ärtzlicher Leiter Rettungsdienst, Leitstelle Schweinfurt) und Dr. Waldemar Hohm, Chefarzt des BRK-Kreisverbandes, bestätigten übereinstimmend die Notwendigkeit der Anschaffung.
„Das neue Gerät unterstützt die Rettungskräfte wirkungsvoll“, betonte Kreisgeschäftsführer Hubert Kiesner. Finanziert wurde das 10 500 Euro teure Gerät aus Spenden von ehrenamtlichen Kräften im Rettungsdienst. Kiesner dankte allen, die durch ihre Einsatzbereitschaft eine solche Anschaffung möglich machten, denn ein Reanimationsgerät gehöre nicht zur Regelausstattung im Rettungsdienst. Kiesner hob den hohen Ehrenamtsanteil vor allem in der Bereitschaft Bischofsheim hervor.
Bürgermeister Udo Baumann freute sich, dass Bischofsheims Rettungswache nun mit einem solchen Gerät ausgestattet wurde. „Zeigt es doch die besondere Bedeutung der Rettungswache im Landkreis. Im Hinblick auf das geplante Senioren- und Pflegeheim, das in unmittelbarer Nachbarschaft zur BRK-Rettungswache entsteht, ist die Stationierung eines Reanimationsgerät sicherlich sinnvoll.“ Sein Dank ging an die Kreisgeschäftsführung des BRK für deren Engagement in Bischofsheim sowie an die Rettungskräfte, die in Bischofsheim für schnelle Hilfe sorgen.
Über das Gerät selbst gab Rettungsdienstleiter Heiko Stäblein Auskunft: Bislang waren die Rettungskräfte im Einsatz auf die Herz-Druckmassage, angewiesen. Ein bewährtes Verfahren, das aber kräftezehrend und nach wenigen Minuten nicht mehr effizient ausführbar sei. Dazu kämen Behandlungspausen, wenn der Patient umgebettet und transportiert wird. LUCAS II wird dem Patient umgeschnallt und arbeitet ununterbrochen, während des Transports zum Rettungswagen und während der Fahrt zur Klinik. „Es wird keine wertvolle Zeit verloren. Eine kontinuierliche Versorgung ist gewährleistet.“ Darüber hinaus entlastet das Gerät Rettungsdienstkräfte, die sich in Gefahr brachten, wenn sie während der Fahrt im Rettungswagen die Herz-Druckmassage fortführten und ungesichert im Fahrzeug standen.
2010 wurde ein Gerät in Bad Neustadt zu Testzwecken eingesetzt. Trotz Mehraufwand stieß es bei den Rettungskräften auf gute Resonanz. „Es hat sich im Einsatz bewährt.“ Es habe sich gezeigt, dass das Gerät Leben retten könne.
Da ein möglichst flächendeckender Einsatz im Landkreis gewährleistet werden soll, wird von Bischofsheim aus der Bereich um Kreuzberg und Hochrhön abgedeckt. Da sei die Zusammenarbeit mit der Bergwacht gegeben, denn gerade bei Rettung aus schwierigem Gelände sei das Gerät sinnvoll einzusetzen. Darüber hinaus könne das Gerät für den Bereich Wildflecken und auch Fladungen bis Nordheim angefordert werden. Denkbar sei auch die Anforderung aus dem benachbarten Gersfeld.