In der Natur war bei eisigem Wind nicht viel vom Frühling zu erahnen. Anders in der Niederläurer Sporthalle. Hier gelang es den über 50 Musikern der beiden Musikkapellen aus Burglauer und Niederlauer bei ihrem 13. Frühlingskonzert unter der souveränen Führung von Hubert Ziegler und Frank Holzheimer mit hohem musikalischem Niveau die Zuhörer in der Halle zu verzaubern. Am Ende wurden die Musikanten mit stehenden Ovationen belohnt.
Die Freunde der böhmischen Blasmusik kamen im ersten Teil mit den bestens aufgelegten „Lauertaler Musikanten“ unter Dirigent Hubert Ziegler auf ihre Kosten. „Böhmisch deshalb, weil es optimal auf unsere musikalische Besetzung passt und weil ich als ehemalige Sandberger Musikerin, die auch überwiegend böhmische Blasmusik spielen, diese Musik am besten kenne und es meinem Mann so vermittelt habe“, schmunzelte Ehefrau Alexandra, die gekonnt bei den Lauertalern durch das Programm führte und erklärte damit auch, dass Ehemann Hubert zwar in der Kapelle den Ton angibt, zuhause aber auf seine Frau hört.
Gefühlvoll starteten sie mit dem gemütlichen Marsch „Tölzer Schützen“, der aber auch zackige Passagen enthält, in das Konzert. Begeistert waren die Musikfreunde unter anderem von der kurzweiligen und lustigen Klarinetten-Polka „Schnick und Schnack“, bei der die Solistinnen Jessica Fuß und Nicole Wehner auf ihren Klarinetten ihre Virtuosität zeigten. Der schmissigen Polka „Böhmisch soll es klingen“, die sofort ins Ohr ging und bei der schon mitgeklatscht wurde, schloss sich das konzertante Stück „Zu jeder Zeit in Gedanken“ an. Zum krönenden Abschluss erklang der „Fliegermarsch“, der als heimliche Hymne der Luftwaffe gilt. Langer Beifall belohnte die „Lauertaler Musikanten“ für ihre Darbietungen.
Glänzende Solisten
Dann folgte der von der „Niederläurer Blasmusik“ gestaltete moderne Teil, durch den Vorsitzender Dieter Jablonski führte. Mit dem Musikstück „Gonna fly now“ aus dem Filmhit „Rocky“ startete die Niederläurer Blasmusik unter Dirigent Frank Holzheimer furios in das Frühlingskonzert. Hier glänzte vor allem Joachim Korn (Saxophon). Die Begeisterung der Zuhörer wussten die Künstler mit „Circle of life“ noch zu steigern. Das Highlight in der „Edelweiß-Polka“ von Ernst Mosch war die musikalische Einlage von Kurt Sitzmann aus Oberelsbach und Dirigent Frank Holzheimer auf ihren beiden Alphörnern, die auch zu den Nationalsymbolen der Schweiz und von Österreich gehören. Das Experiment der beiden Bläser, in eine Polka Alphörner einzubauen, gelang glänzend. Auch wer den letzten von der „Niederläurer Blasmusik“ gespielten Liedtitel „Nessaja“ von Peter Maffay vom Namen her nicht kannte, wurde bei den ersten Takten an „Tabaluga“, denn von dieser Platte stammt die bekannte Melodie.
Beim Finale glänzten beide Kapellen zuerst unter Dirgent Hubert Ziegler mit dem Jubiläumsmarsch des Nordbayerischen Musikbundes, dem sich unter der Leitung vom Niederläurer Dirigenten Frank Holzheimer der schwungvolle „Deutschmeister-Regimentsmarsch“ anschloss. Die geforderte Zugabe erfüllten die beiden Kapellen mit dem letzten Musikstück, der wunderschönen melodiösen Polka „Wir Musikanten“, dirigiert von Frank Holzheimer. Am Ende gab es tosenden Applaus für die Musikanten, die mit Konzentration und Können ihr Programm präsentierten. Dabei überzeugten die Musikanten auf der Bühne mit der Vielseitigkeit und mit der Klangfülle ihrer Instrumente. Von leisen Tönen bis hin zu mächtigen Klängen, bei denen einem eine Gänsehaut über den Rücken lief, reichte das Repertoire.
Einen würdigen Rahmen bildete das Konzert auch für die Auszeichnung der vier Jungmusiker der „Niederläurer Blasmusik“ Niko Back, Johanna Greiner, Isabell Back und Kilian Rudolf. Das Quartett absolvierte die Musikprüfung des Nordbayerischen Musikbundes erhielt das bronzene Leistungsabzeichen.