Ihn kennen viele Menschen in Stadt und Land: Manfred Brünner. Zufrieden feiert der einstige Gastronom und Hotelier diesen Mittwoch, 9. November, im Familienkreis seinen 80. Geburtstag. Mit seinen beiden Cafés am Marktplatz bereichert er schon seit Jahrzehnten das gesellschaftliche Leben der Stadt.
Viele Geschäftsleute und Gäste saßen einst mit ihm am Tisch zusammen, um über Gott und die Welt zu plaudern. Sie fehlen ihm heute. „Diese guten Bekannten sind fast alle schon gestorben“, bedauert der Geburtstagsjubilar. Ein offenes Ohr hat der Geschäftsmann im Prinzip für jeden, auch für den Musikverein und die Soldaten- und Kriegerkameradschaft. Dort ist er Mitglied.
Als Sohn eines Bäckermeisters am 9. November 1936 in Königshofen geboren, lernte er nach dem Besuch der Schule bereits 14-jährig im elterlichen Betrieb den Beruf des Bäckers, danach in Bad Kissingen Konditor. Dieses kreative Handwerk übte er später im selbstständigen Unternehmen bis zum Ruhestand aktiv aus.
Schon in jungen Jahren übernahm Brünner das Fachwerk-Café am westlichen Marktplatz, das heute den Namen „Extrablatt“ trägt.
Besonders begehrt bei den Gästen war sein „sahniger Erdbeerkuchen“. Diese leckere Kreation hatte sich über die Grenzen des Grabfelds bis nach Bad Kissingen herumgesprochen und wurde zum Markenzeichen des Café Brünner.
Nie ruhte sich Manfred Brünner auf seinen Lorbeeren aus. Im Gegenteil: Sein mit Fleiß errungener Erfolg spornte ihn an, zu expandieren und sich mit einem Neubau am östlichen Marktplatz ein zweites betriebliches Standbein zu schaffen. Im Februar 1979 eröffnete er dort das weithin bekannte Café Mozart. In dessen Räumen genießen die Gäste eine besondere Atmosphäre mit Rundblick auf das Stadtzentrum – ein stilvolles Ambiente, das man weit und breit kaum findet. Noch heute ist Manfred Brünner, wie er sagt, Eigentümer beider Lokale, die seit Längerem pachtweise geführt werden. Fast täglich genießt der Ruheständler im „Mozart“ seine Tasse Kaffee. Mit einem Taxi lässt er sich in die Innenstadt fahren.
Fasziniert von Wiener Klassik
Vor dem Bildnis Mozarts im ersten Stock setzt sich der Rentner spontan an ein Klavier, um eine Melodie anzustimmen – nicht jeden Tag, aber immer mal wieder. „Ich kann auch ein bisschen Mozart...“, sagt Manfred Brünner zu seinen meist volkstümlichen Liedern. Warum er Mozart in Bad Königshofen einführte und dieses Café auf den großen Musiker und Komponisten der Wiener Klassik taufte? „Ich bin von ihm einfach fasziniert“, antwortet das Königshöfer Urgestein. Und fügt hinzu, früher mit seiner Schwester im Duo auch als Geigenspieler aufgetreten zu sein und verschiedene Veranstaltungen in Bad Königshofen umrahmt zu haben.
In all seinen Berufsjahren war ihm Ehefrau Rita, geborene Mützel aus Fuchsstadt bei Hammelburg, die sich in den Gastronomiebetrieb aktiv einbrachte, eine große Stütze. Sie starb vor wenigen Jahren.
Wichtig ist es Manfred Brünner auch heute, dass Bad Königshofen nicht aufhört, neue Attraktionen und Alleinstellungsmerkmale zu schaffen. Daher leistete er selbst einen Beitrag. So war der findige Unternehmer der Ideengeber und Initiator des historischen Glockenspiels am Rathauserker, das er mit Bürgern, Firmen und Institutionen gemeinsam finanzierte. Die Glockenspielmelodien mit Szenen der Sage um den verlorenen Ring einer Königin sind bei Gästen und Bürgern noch heute so beliebt wie vor Jahrzehnten bei der Premiere.
Zum 80. Geburtstag gratulieren zwei Kinder, vier Enkel sowie viele Freunde und Bekannte.