Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Rhön-Grabfeld
Icon Pfeil nach unten
Bad Neustadt
Icon Pfeil nach unten

BAD NEUSTADT: Marienglas dichtete Quelle ab

BAD NEUSTADT

Marienglas dichtete Quelle ab

    • |
    • |
    Noch ist der Adler in die Ecke verbannt. Wenn die Tiefbereiche der Karl-Theodor-Quelle mit Füllbinder verschlossen sind, darf er wieder auf seinen Platz zurückkehren.
    Noch ist der Adler in die Ecke verbannt. Wenn die Tiefbereiche der Karl-Theodor-Quelle mit Füllbinder verschlossen sind, darf er wieder auf seinen Platz zurückkehren. Foto: FOTO: K. Nerche-Wolf

    Der Adler, der sonst auf der Karl-Theodor-Quelle im Kurgebiet thront, ist noch immer in eine Baustellenecke verbannt. Aber vor seinem sonstigen Platz hat sich etwas getan: Dort lagern etliche Paletten mit Füllbindern, die in der nächsten Woche verarbeitet werden.

    Wie berichtet, hatte die Rhön-Klinikum AG in Absprache mit dem Bergamt Nordbayern den Brunnen der Karl-Theodor-Quelle untersuchen lassen, da in einer Tiefe von 228 Metern ein Verschluss aufgetreten war und man Aufschluss gewinnen wollte über den Zustand des insgesamt rund 700 Meter tiefen Schachts. Oberhalb des Verschlusses wird über ein Kupferrohr das Wasser gewonnen, das im Solebecken des Kurhauses und für Wannenbäder verwendet wird. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern.

    Bei den Bohrungen wurde nun die Ursache des Verschlusses festgestellt. Es hatte sich sogenanntes Marienglas gebildet, ein durchsichtiges Kristall, das entsteht, wenn die Sättigung des Wassers mit Mineralien (vor allem Calcium) besonders hoch ist. Dieses Marienglas trat auch in tieferen Regionen auf, allerdings nicht so konzentriert.

    Nach Auskunft von Christoph Heller, Fachbereichsleiter Recht der Rhön-Klinikum AG, zeigten Kamera-Befahrung und geophysikalische Messungen bis zu einer Tiefe von 660 Metern einen standfesten Brunnen ohne Schäden, allerdings auch ohne nennenswerte Wasserzuflüsse. Wie sich einige Leser erinnerten, hatte der frühere Kurdirektor Fritsch vor einigen Jahrzehnten die Tiefenbohrungen veranlasst, weil er an dieser Stelle auf Thermalwasser gehofft hatte.

    Da sich nach wie vor kein Nutzen gezeigt hat, wird der Brunnen nun in den Tiefbereichen auf eine Länge von rund 440 Metern bis zum Beginn der Kupferverrohrung bei 246 Metern verschlossen. Dazu wird Füllbinder verwendet, der von weiter anstehendem mineralischen Wasser nicht zersetzt wird, sondern dauerhaft stabil ist und abdichtet. Wenn dieser Vorgang abgeschlossen ist, wird der Brunnenkopf wieder aufgebaut und der Adler wird sein Revier wieder beherrschen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden