Der Maschinenring Rhön-Grabfeld gilt als starker Dienstleister für die Landwirte in der Region. Die bäuerliche Selbsthilfeeinrichtung besteht mittlerweile seit 50 Jahren. Schon bei der Gründung im Jahr 1970 waren die Mitglieder der Zeit schon ein wenig voraus. Denn die 70 Gründungsmitglieder kamen aus den damals noch eigenständigen Landkreisen Bad Neustadt, Königshofen und Mellrichstadt und schlossen sich zu einer Organisation zusammen, die das Gebiet dieser drei Landkreise abdeckte. Die heutige Geschäftsführerin des Maschinenrings (MR), Elke Schrenk, stellt hierzu fest: "Die Landwirte haben damals bei der Gründung des Rings die anstehende Gebietsreform schon im voraus vollzogen".
Stetige Aufwärtsentwicklung
Seit seiner Gründung bis heute kann der MR auf eine stetige Aufwärtsentwicklung zurückblicken. Neben dem Austausch und der gemeinschaftlichen Nutzung von landwirtschaftlicher Technik sind viele neue Betätigungsfelder hinzugekommen. Dazu zählen beispielsweise die Vermittlung von Betriebshelfern und hauswirtschaftlichen Dienstleistungen, die Betreuung von Maschinengemeinschaften und die Logistik-Organisation für Biogasanlagen.
Mit allen Sparten zusammen hat der Ring im Jahr 2019 einen Verrechnungswert von 2,29 Millionen Euro erzielt. Elke Schrenk berichtet, dass dieses Ergebnis eine Steigerung von 7,5 Prozent gegenüber 2018 darstellt. Einen großen Anteil nimmt die Vermittlung und Abrechnung von Erntearbeiten, Transporten, Bodenbearbeitung und organische Düngung ein. Aus Kosten- und Zeitgründen setzen die Bauern auf überbetriebliche Zusammenarbeit.

Teure Technik wird geteilt
Viele Landwirte verzichten dabei auf die Anschaffung großer leistungsfähiger und teurer Technik und lassen die Arbeiten komplett vom MR erledigen. Kaum ein Landwirt besitzt heutzutage noch einen eigenen Mähdrescher oder Rübenvollernter. Solche Gerätschaften sind in der Anschaffung zu teuer und können im Einzelbetrieb nicht ausgelastet werden. Mit modernen Mähdreschern und Rübenvollerntern können pro Saison viele Hundert Hektar versorgt werden - ein Vielfaches dessen, was ein einzelner Landwirt in der Regel bewirtschaftet.
821 Mitglieder
Die im MR Rhön-Grabfeld organisierten Landwirte bewirtschaften durchschnittlich eine Fläche von 57 Hektar je Betrieb. Von ehemals 70 ist die Zahl der MR-Mitglieder auf mittlerweile 821 gestiegen. Nicht nur Landwirte gehören der Organisation an. Mittlerweile haben sich auch viele Fördermitglieder wie Kommunen und Privatpersonen dazu gesellt.

Für viele Mitglieder hat sich der MR schon als Rettungsanker in sozialen Notsituationen bewiesen. Nämlich dann, wenn Bäuerin oder Bauer durch Unfall, Krankheit oder gar Tod plötzlich ausfallen. Hier greift dann die soziale Betriebs- und Haushaltshilfe. Der Ring vermittelt nebenberuflich tätige Betriebshelfer und hauswirtschaftliche Fachkräfte, um Notsituationen zu überbrücken. Elke Schrenk berichtet, dass im vergangenen Jahr insgesamt 11 415 Einsatzstunden im Rahmen der Betriebs-und Haushaltshilfe geleistet wurden.
Hilfe im Notfall
Die Geschäftsführerin: "Der Ring gilt als starke Gemeinschaft, kein Landwirt ist im Notfall allein!" In der Geschäftsstelle in der Berliner Straße 19 laufen alle Fäden zusammen. Fünf Mitarbeiter zählen zum Büroteam. Durch die Gründung eines Tochterunternehmens wurden Zuerwerbsmöglichkeiten für die Bauern auch außerhalb der Landwirtschaft geschaffen. So können auch Aufträge von Privatkunden, Kommunen und Firmen über die "MR Dienste und Service GmbH" angenommen und abgewickelt werden. Beispielsweise konnten so etliche Landwirte in den Kommunen den Winterdienst (Räumen und Streuen) übernehmen.
Als ehrenamtliche Vorsitzende stehen derzeit Christoph Rothhaupt (Lebenhan) und Günter Kempf (Ipthausen) an der Spitze der Selbsthilfeeinrichtung. Elke Schrenk hat den Geschäftsführerposten am 1. Februar 2019 von ihrem Vorgänger Karl Elzenbeck übernommen.