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TRAPPSTADT: Mathias Gerstner erster Edelbrandsommelier

TRAPPSTADT

Mathias Gerstner erster Edelbrandsommelier

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    Jungbrenner beim Verkosten eines Brandes: Mathias Gerstner in seiner Brennerei.
    Jungbrenner beim Verkosten eines Brandes: Mathias Gerstner in seiner Brennerei. Foto: Foto: Alfred Kordwig

    Der Brenner Mathias Gerstner aus Trappstadt, der vor drei Jahren die Schnapsbrennerei seines Urgroßonkels wieder in Betrieb genommen hat und schon mehrfach für seine Edelbrände ausgezeichnet wurde, schloss vor kurzem als erster im Landkreis Rhön-Grabfeld die Ausbildung zum Bayerischen Edelbrandsommelier ab.

    Der Sommelier ist vielen Weingenießern sicher schon lange bekannt und steht dem Gast als fachkundiger Berater zur Seite, indem er zum Beispiel Weinempfehlungen zu Speisen gibt. Die Ausbildung zum Edelbrandsommelier dagegen wird erst seit vier Jahren in der Staatlichen Hochschule Weihenstephan-Triesdorf angeboten. Nachdem ein Ausbildungsgang maximal zwanzig Personen umfasst, gibt es erst 70 staatlich geprüfte Edelbrandsommeliers in Deutschland. Sie alle sind Botschafter des edlen Genusses.

    „Die Unterrichtsblocks fanden zwischen Januar und April diesen Jahres unter der Leitung von Professor Dirk Rehmann statt“, erzählt Mathias Gerstner. In über 100 Unterrichtsstunden seien die sensorischen Fähigkeiten geschult worden. „Neben den Unterrichtsfächern Aromakunde, Speisen und Brände, Marketing und internationale Spirituosen fand auch eine Unterrichtseinheit zur Fasslagerung statt“, so der Trappstädter.

    Die Teilnehmer verkosteten und verglichen teilweise bis zu 70 verschiedene Destillate an einem Unterrichtstag. „Alle wurden nach der sensorischen Prüfung natürlich wieder ausgespuckt“, betont Gerstner. Die erste Zeit sei es unheimlich schwierig gewesen, die unterschiedlichen Aromen durch die Nase und die Geschmacksknospen auf der Zunge zu unterschieden. „Mit der Zeit konnten die filigranen Aromen von Kernobstbränden und Steinobstbränden aber gut unterschieden werden.“ Auch Brennfehler könnten nach dieser Ausbildung bestens herausgefunden werden. Die dreigeteilte Abschlussprüfung war entsprechend anspruchsvoll. Nach der einstündigen schriftlichen Prüfung folgte eine mündliche Prüfung bei Professor Rehmann. Am Ende des Prüfungstages stand die sensorische Prüfung. In einer Blindverkostung mussten die unterschiedlichen Brände und Geiste erkannt und beurteilt werden.

    Nach einer Woche gingen Mathias Gerstner die Ergebnisse der Prüfung zu. Mit einem Prüfungsergebnis von 96 Prozent und somit bestem Erfolg hatte der frisch gebackene Edelbrandsommelier allerdings nicht gerechnet. Sein Wissen konnte Gerstner schon vor kurzem als Prüfer bei der fränkischen Edelbrandprämierung in Veitshöchheim einbringen. Über 400 Brände und Geiste wurden von mehr als 100 Edelbrennern aus ganz Franken und der Oberpfalz beim fränkischen Obstbrennerverband eingereicht. Inzwischen bietet Mathias Gerstner auch Edelbrandverkostungen in Bad Königshofen an.

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