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BAD KÖNIGSHOFEN: MdL Steffen Vogel und Ex-Landtagspräsident Johann Böhm bei der JU

BAD KÖNIGSHOFEN

MdL Steffen Vogel und Ex-Landtagspräsident Johann Böhm bei der JU

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    Der Vorsitzende des Junge Union-Ortsverbandes Grabfeld, Phillip Müller, dankte den Referenten Johann Böhm (rechts) und Steffen Vogel (links) für das zweistündige Gespräch und der Kreisvorsitzenden Juliane Demar als Moderatorin.
    Der Vorsitzende des Junge Union-Ortsverbandes Grabfeld, Phillip Müller, dankte den Referenten Johann Böhm (rechts) und Steffen Vogel (links) für das zweistündige Gespräch und der Kreisvorsitzenden Juliane Demar als Moderatorin. Foto: Foto: Philipp Müller

    „Politik im Wandel der Zeit“: Darüber sprachen auf Einladung der Jungen Union (JU) der frühere Landtagspräsident Johann Böhm und der aktuelle Landtagsabgeordnete Steffen Vogel. Vor allem die kurzweiligen Anekdoten von Hans Böhm sorgten bei den zahlreichen Gästen immer wieder für Erheiterung.

    Johann Böhm erläuterte seinen Weg in die Politik: „Die Politik kam zu mir“. Er war Jurist am Landratsamt von 1969 bis 1973 und habe damit „die spannende Zeit der Gebietsreform und der Bildung des Landkreises Rhön-Grabfeld“ hautnah mitbekommen. Insbesondere die Landratswahl habe seinen Weg in die Politik maßgeblich beeinflusst, schildert die JU in der Mitteilung überr ihren Gesprächsabend.

    Bad Königshofen und Mellrichstadt hielten zusammen

    1972 wurde im neuen Landkreis der Königshöfer Landrat Karl Grünewald zum Landrat gewählt – und nicht der des größeren Altlandkreises Bad Neustadt, Gottfried Müller (CSU). „Die Mellrichstädter und Königshöfer haben zusammengehalten, so dass auch zwei Drittel der Kreistagssitze aus den beiden Altlandkreisen gekommen sind“, so Böhm. „Die Neustädter wollten nicht völlig untergehen und haben mich dann gedrängt, gegen den damaligen Abgeordneten Hermann Dürbeck aus Ottelmannshausen anzutreten, der vorher für den alten Stimmkreis Mellrichstadt, Königshofen und Ebern im Landtag war“, erläuterte Johann Böhm den Anwesenden. Böhm sei dann bei der Aufstellungsversammlung in Saal überraschend gegen Dürbeck aufgestellt worden. Hermann Dürbeck schaffte über die Liste den Einzug ins Maximilianeum. „Mir war immer bewusst, dass ich nur einer von 208 Abgeordneten war“, sagte der heute 80-jährige Böhm.

    Kommunalpolitik als Schule der Demokratie

    Steffen Vogel (43) stammt aus dem Maroldsweisacher Ortsteil Wasmuthhausen. Bereits während der Schulzeit sei sein Interesse für Politik geweckt worden. So sei er mit 19 Jahren in die Partei eingetreten und wurde mit 21 Jahren in den Gemeinderat gewählt. Als lehrreiche Zeit sieht er die sechs Jahre als zweiter Bürgermeister von 2002 bis 2008 an. „Maroldsweisach hat 17 Ortsteile, mit 15 Feuerwehren, vier Sportvereinen. Da wird man als junger zweiter Bürgermeister ins kalte Wasser geschmissen“, so Vogel. Der Abgeordnete warb dafür, sich in den Gemeinden einzubringen, denn die Kommunalpolitik sei „die Schule der Demokratie“.

    Johann Böhm schilderte Erlebnisse aus seiner ersten Zeit als Abgeordneter. Er habe sich im Landtag ein Büro mit zwei Kollegen teilen müssen. „Wer telefonieren wollte, musste dies beim Landtagsamt anmelden.“ Auch die Arbeit im Stimmkreis war vollkommen anders als heute in Zeiten von E-Mail, Internet und Handy. So war bereits das Telefonieren teuer. „Ich wohne ja in Unsleben und ein Telefonat nach Bad Neustadt war schon kein Ortsgespräch mehr“, so Böhm.

    MdL Steffen Vogel erwiderte darauf, dass die neuen Medien und die sozialen Netzwerke heute „Fluch und Segen zugleich“ seien. Er bekomme am Tag circa 100 E-Mails und jeder möchte möglichst schnell eine Antwort. Über die sozialen Netzwerke könne man zwar politische Inhalte transportieren, auf der anderen Seite könne man aber auch leicht an den Pranger gestellt werden, ohne eine echte Möglichkeit zur Gegendarstellung.

    Versammlungen der Parteien einst Informationsquelle

    Johann Böhm stellte heraus, dass neue Medien auch dafür sorgen würden, dass das Interesse an politischen Veranstaltungen so stark zurückgegangen sei. „Früher ging man zur Versammlung, wenn der Abgeordnete da war, weil man Neuigkeiten aus München hören wollte. Heute wissen die Leute schon alles übers Fernsehen, Internet oder Facebook“, so Böhm. Der ehemalige Landtagspräsident bedauert, dass durch Internet oder durch die Talkshows zumeist kein echter Austausch zwischen den Bürgern und den Politikern erfolge, sondern nur eine einseitige Information. Auch kritisierte Böhm, dass Talkshows ihre Gäste nicht nach Kompetenz, sondern nach Unterhaltungswert auswählen würden, so die Mitteilung der JU.

    „Ihr habt es heute trotzdem gut“. Mit diesem Satz überraschte Böhm die Gäste. „Früher mussten wir die Einladungen mit einer Walze drucken. Kopierer gab es nicht. Ihr macht das heute mit E-Mail oder WhatsApp.“

    Auch über weitere Themen diskutiert, zum Beispiel über einen „Bedeutungsverlust der Landesparlamente durch die Europäische Ebene und die Bundesebene“, lässt die JU über diesen Abend außerdem wissen, den die Kreisvorsitzende Juliane Demar (Großbardorf) moderierte.

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