Das bestätigte auf Anfrage eine Sprecherin der Insolvenzabteilung des Schweinfurter Gerichts. Derzeit wird laut Auskunft des Gerichts überprüft, ob das Insolvenzverfahren tatsächlich eröffnet wird. Dazu muss, wie in jedem derartigen Fall, festgestellt werden, ob noch genügend Werte vorhanden sind, die zu Geld gemacht werden können.
Im Moment sind die Geschäfte geschlossen, wie Reiner Marschall gestern auf Nachfrage erklärte. Jedoch arbeiten die 70 Beschäftigten weiter, betont er. Noch bis Ende März bekommen sie das so genannte Insolvenzgeld.
Doch wie geht es nun weiter? Zunächst kommt es darauf an, so viel Geld wie möglich zu erzielen. Deshalb, so Marschall, wird es voraussichtlich in etwa zwei Wochen einen Räumungsverkauf geben, dessen Erlös in die Insolvenzmasse einfließt.
Woran es gelegen hat, dass es bis zum Insolvenzantrag kam, das ist für Reiner Marschall ganz klar. "Die Verluste wurden eindeutig bei der Mega-Company, also im Elektronikbereich, gemacht." Mit dieser Entwicklung hätten auch andere Firmen in der Sparte Unterhaltungselektronik und EDV-Systeme zu kämpfen. Nur hätten die größeren Geschäfte den längeren Atem.
Ganz anders habe es dagegen im handwerklichen Bereich der Marschall GmbH ausgesehen. Wie Marschall betont, habe es weder beim Elektrokundendienst, noch beim Elektrohandwerk oder bei der Fliesenabteilung finanzielle Probleme gegeben. Dieser Bereich sei profitabel gewesen.
Deswegen hat Reiner Marschall einen Neuanfang vor. Er will eine Auffanggesellschaft gründen, die nur noch aus dem handwerklichen Teil der Marschall GmbH bestehen soll. Die könnte dann ohne den Ballast der Mega-Company erfolgreich arbeiten. Die Geschäftsflächen, die dann nicht mehr benötigt würden, könnten vermietet werden, stellt sich Marschall vor.
Es soll also auch nach dem Insolvenzantrag weitergehen. Das ist das positive Signal für etwa 40 der derzeitigen Mitarbeiter. Allerdings, so Marschall, wird er sich beim Neubeginn von den Mitarbeitern der Mega-Company und einem Großteil der Mitarbeiter der Verwaltung trennen müssen. Er schätzt, dass er deswegen 30 Mitarbeiter nicht weiter beschäftigen kann.