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Bad Neustadt/Ahrweiler: Mehr als 1000 Weihnachtstüten für das Ahrtal

Bad Neustadt/Ahrweiler

Mehr als 1000 Weihnachtstüten für das Ahrtal

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    Brachten mehr als 1000 Weihnachtstüten für Hochwasserorpfer ins Ahrtal: (von links) hinten Susanne und Siegfried Verdonk, Dieter Hergenröther, Annette Kießner, Birgit Goltz, Josef Verdonk und Michael Schön, vorne Herbert Weber. Auf dem Bild fehlt Richard Apler.
    Brachten mehr als 1000 Weihnachtstüten für Hochwasserorpfer ins Ahrtal: (von links) hinten Susanne und Siegfried Verdonk, Dieter Hergenröther, Annette Kießner, Birgit Goltz, Josef Verdonk und Michael Schön, vorne Herbert Weber. Auf dem Bild fehlt Richard Apler. Foto: Esther Verdonk

    Anfangs sollten es 800 Weihnachtstüten für die Opfer der Flutkatastrophe im Ahrtal sein. Letztendlich wurden es 1040, die Mitte Dezember von Rhön-Grabfeld auf die Reise gingen. Initiatoren dieser Aktion waren Annette Kießner und ihr Lebensgefährte Dieter Hergenröther aus Brendlorenzen sowie Richard Apler aus Heustreu. Spontan schloss sich Michael Schön aus Herschfeld dem Organisationsteam an. Er fuhr mit ins Ahrtal und verteilte ebenfalls Tüten.

    Annette Kießner hatte bereits bei einer früheren Spendenaktion für die von der Hochwasserkatastrophe betroffene Region geholfen. Mitte November wurde sie angesprochen, ob sie nicht selbst eine Spendenaktion organisieren könne. Die Idee "Weihnachtstüten für das Ahrtal" wurde geboren. Plakate wurden aufgehängt und über Whatsapp Aufrufe gestartet. Die Taschen sollten mit Wein, selbstgebackenen Plätzchen, einem Schokoladennikolaus, Pralinen und Kerzen gefüllt sowie eine Geldspende übergeben werden.

    Unzählige E-Mails schrieb Kießner, die gut vernetzt ist, an Bürgermeister, Schulen und Kindergärten. Auch Landrat Thomas Habermann kontaktierte sie mit der Bitte um eine Spende. Viele Unternehmen, Schulen und Privatleute sagten Unterstützung in Form von Sach- und Geldspenden zu. Dies alles auf Vertrauensbasis, da die Weihnachtstüten-Aktion komplett privat organisiert wurde. Eine Spendenquittung konnte die Initiative nicht ausstellen.

    Spenden, ob nur einige Flaschen Sekt oder eine ganze Kofferraumladung Kaffee und Schoko-Nikoläuse, trudelten aus allen Ecken des Landkreises sowie darüber hinaus ein. Allein 50 Kilogramm Plätzchen buk eine Bekannte Kießners. Am Ende kamen neben den Sachspenden 24 187,20 Euro an Geldspenden zusammen, die das Organisationsteam auf 25 000 Euro aufstockte. Eine Woche lang bestückten sieben Helfer im Wohnhaus der Familie Kießner-Hergenröther die Weihnachtstüten.

    Am 14. Dezember ging es morgens um 5 Uhr von Bad Neustadt aus mit dem Lkw und einem Pkw in Richtung Ahrtal. Anlaufstelle dort war das Hotel Dreimäderlhaus von Siegfried Verdonk in Winnerath. In seinem Hotel hatten in den ersten Wochen nach der Katastrophe viele Flutopfer Unterkunft gefunden. Inzwischen ist das Hotel Anlaufstelle für Helfer. Auch eine Tafel für Betroffene ist dort eingerichtet. Der Kontakt zu ihm wurde über Silvia Balling aus Bad Neustadt sowie Wolfgang Grom aus dem Bastheimer Ortsteil Geckenau hergestellt, die sich beide ebenfalls für die Ahrtal-Hilfe einsetzen.

    In Ahrweiler wurden die Weihnachtstüten mit fünf Ortskundigen aus der Region persönlich an 975 Familien und Einzelpersonen verteilt. Durch eine Aufstockung der Geldspende vor Ort konnten jeder Tüte 40 Euro beigefügt werden. Mit vier Fahrzeugen wurden die Weihnachtstüten an drei Tagen von morgens bis nachts in Orten von Schuld bis Altenahr übergeben. Die restlichen Tüten wurden im Hotel Dreimäderlhaus zur weiteren Verteilung abgegeben.

    Die ortskundigen Begleiter der Rhöner wussten über viele Schicksale der Bescherten Bescheid. Bei der Übergabe kamen die Rhöner selbst mit Betroffenen ins Gespräch. Diese schilderten das beim Hochwasser Erlebte und die momentanen Lebensumstände. Nach wie vor ist das große Ausmaß der Zerstörung sichtbar. An den Häusern ist noch deutlich der Wasserstand bei der Flutkatastrophe sichtbar. Durchdringender Ölgeruch liege über allem, berichtete das Team.

    Die Freude über die kleine Weihnachtsüberraschung war bei allen Beschenkten groß. Man habe mit der Aktion einen Nerv bei den Flutopfern getroffen, waren sich die Organisatoren einig. Sie hätten viele Rückmeldungen von Betroffenen bekommen, die einen Dank an die Bewohner des Landkreises Rhön-Grabfeld aussprachen. Das Schicksal der Bewohner im Ahrtal hat bei den vier Rhönern bleibende Eindrücke hinterlassen. Bereits für das Frühjahr ist die nächste Aktion geplant.

    Die Weihnachtstütenaktion unterstützten:Die Firmen Kunert (Bad Neustadt), Groma (Bad Neustadt), Manfred Griebel, Naturfriseur Sylvia Balling (Bad Neustadt), Raumdesign Weber (Brendlorenzen), Nagelstudio Dömling (Bad Neustadt), Württembergische Versicherungsagentur (Saal), Schreinerei Volker Sperl (Oberelsbach), Physiotherapie Plus-Punkt (Bad Neustadt) und Sparkasse Bad Neustadt, dazu Mitarbeiter der Sparkasse Bad Neustadt mit umliegenden Geschäftsstellen, Familie Osieja, Harald Schwarz, Martita Schleicher und Freunde sowie viele private Spender aus dem ganzen Landkreis, die Vereine Kolpingfamilie Unsleben, TSV Steinach, SG Reichenbach/Burglauer/Windheim, die Bürgermeister Michael Gottwald (Unsleben), Thomas Helbling (Bad Königshofen), Stefan Kießner (Oberstreu), Michael Pöhnlein (Rödelmaier), Michael Werner (Bad Neustadt) und Landrat Thomas Habermann, die Schulen Grundschule Brendlorenzen, Karl-Straub-Grundschule Salz, Ignaz-Reder-Realschule Mellrichstadt und der Kindergarten St. Josef Brendlorenzen.Quelle: gel

    Mit einem bis unter das Dach vollbepackten Lkw sowie einem Pkw machten sich vier Rhöner Mitte Dezember auf den Weg in den von der Flutkatastrophe betroffenen Landkreis Ahrweiler.
    Mit einem bis unter das Dach vollbepackten Lkw sowie einem Pkw machten sich vier Rhöner Mitte Dezember auf den Weg in den von der Flutkatastrophe betroffenen Landkreis Ahrweiler. Foto: Annette Kießner
    Nach wie vor sind die Schäden durch das Hochwasser an den Häusern sichtbar. An den Häusern ist auch deutlich der Wasserstand von damals sichtbar.
    Nach wie vor sind die Schäden durch das Hochwasser an den Häusern sichtbar. An den Häusern ist auch deutlich der Wasserstand von damals sichtbar. Foto: Annette Kießner
    Die Rhöner (im Bild Michael Schön) verteilten drei Tage lang mit Hilfe von Ortskundigen die Weihnachtstüten an Hochwasseropfer. Es gab viele positive Rückmeldungen.
    Die Rhöner (im Bild Michael Schön) verteilten drei Tage lang mit Hilfe von Ortskundigen die Weihnachtstüten an Hochwasseropfer. Es gab viele positive Rückmeldungen. Foto: Annette Kießner
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