Erstmals fand laut einer Pressemitteilung unter dem Motto „Kultur im Grünen“ die Nacht der Poesie im Hofmannshain am oberen Stadtausgang statt. Dieser kleine Park, der 1921 auf Initiative von Dr. Hofmann als Verschönerungsgarten angelegt wurde, rückt demnach 100 Jahre später wieder mehr in den Fokus und soll künftig als Veranstaltungsstätte für Lesungen, kleine Konzerte, Theater und mehr dienen, schreibt das Aktive Mellrichstadt.
Der Verein sieht sowohl die Nähe der Stadt als auch das besondere Ambiente für solche Veranstaltungen als ideal an. Dafür wurde im unteren Teil eine kleine Bühne mit Sonnensegel eingerichtet. Die Investitionen werden von der Streutal-Allianz gefördert.
Stille und besondere Stimmung
Zum Auftakt lud der Verein Aktives Mellrichstadt zur Nacht der Poesie ein und nicht wenige nahmen die Einladung an. Mit Stühlen, Decken, Kissen und Picknickkorb machte man es sich unter den großen Bäumen gemütlich und lauschte den Texten von Peter Hub und Christine Hudalla, nachdem Bürgermeister Michael Kraus im Namen der Stadt und des Vereins Aktives Mellrichstadt Künstler und Zuhörer begrüßt hatte. Und es wurde eine tolle Sommernacht mit Temperaturen, die in diesem Sommer bislang sehr rar oder bis dahin noch gar nicht zu erleben waren.
Dazu die angenehmen Stimmen der beiden fränkischen Schauspieler, die mit Texten von Heinrich Heine, Erich Kästner, Johann Peter Hebbel, Joachim Ringelnatz oder Kurt Tucholsky sowie Rezitationen aus Werken von Phil Bosmans und Rafik Schami die Zuhörer begeisterten.
Mucksmäuschenstill war es, nur leises Geflüster und Gelächter über amüsante Gedichte. So wie das Gedicht „Saubere Wäsche“ oder „Ich habe den Rasen gemäht“ oder „Ein männlicher Briefmark“. Dazwischen besinnliche Gedichte wie „Sind so kleine Hände“, „Die Zeit steht still“ oder „Du musst das Leben nicht verstehen“, die zum Nachdenken, Träumen oder „Seele baumeln lassen“ anregten.

Und als dann die Dunkelheit über dem Park lag, bescherte die indirekte Beleuchtung des Schlosses und der Stadtmauer noch besondere Akzente und Stimmung. Die Verantwortlichen des Aktiven Mellrichstadt schreiben, man darf sicher sein, dieser Abend wäre auch ganz im Sinne von Dr. Hofmann gewesen und hätte auch den Schlossherren im Mittelalter sehr gefallen.
Mit „Der Mond ist aufgegangen“ von Matthias Claudius und „Sterne und Träume“ (Markus Bomhard) endete eine wunderschöne Nacht der Poesie im Hofmannshain und so manche Zuhörer blieben noch eine Weile im Dunkeln sitzen und ließen das Gehörte noch nachwirken. Vielleicht haben sie aber auch auf noch auf eine Sternschnuppe gewartet, was dann das i-Tüpfelchen für sie gewesen wäre. Die Stadt und der Verein Aktives Mellrichstadt sehen die Veranstaltung als gelungenen Auftakt von „Kultur im Grünen“ und man darf sich schon auf die nächsten Veranstaltungen freuen, schließt die Mitteilung.