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Mellrichstadt: Mellrichstadt: Heimatmuseum hat wieder geöffnet

Mellrichstadt

Mellrichstadt: Heimatmuseum hat wieder geöffnet

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    Museumsleiter Rudolf Mauder freut sich, den Hochwebstuhl von Barbara Eckert in der Ausstellung zeigen zu können.
    Museumsleiter Rudolf Mauder freut sich, den Hochwebstuhl von Barbara Eckert in der Ausstellung zeigen zu können. Foto: Björn Hein

    Museumsleiter Rudolf Mauder hat allen Grund zur Freude. Am Wochenende wird endlich wieder das Heimatmuseum Salzhaus für Gäste geöffnet haben. Seit Herbst vergangenen Jahres hatte dieses Mellrichstädter Kleinod coronabedingt geschlossen. Natürlich war Mauder in dieser Zeit nicht untätig: "Etwas zu tun gibt es immer", so der rüstige Rentner.

    Nicht nur das Weben an einem solchen Hochwebstuhl ist mühsam. Auch die Vorbereitungen, bis man anfangen kann, erfordern technisches Verständnis
    Nicht nur das Weben an einem solchen Hochwebstuhl ist mühsam. Auch die Vorbereitungen, bis man anfangen kann, erfordern technisches Verständnis Foto: Björn Hein

    Aber ein Museum ohne Gäste ist eben irgendwie auch kein richtiges Museum. Jetzt ist die Durststrecke überwunden und die Besucher können wieder in vergangene Zeiten eintauchen. Bei einem Besuch kann dann auch der neue Hochwebstuhl bewundern, der seinen Platz in der Ausstellung gefunden hat. Es ist ein seltenes Stück und stammt aus der Zeit vor 1900. Barbara Eckert aus Ostheim hat ihn dem Museum geschenkt. Sie freut sich, dass sie diese kleine Kostbarkeit nun in guten Händen weiß. "Ich habe mich viele Jahre lang privat mit Stricken, Weben und Spinnen beschäftigt", sagt die ehemalige Grundschullehrerin. Sie selbst hat schon mit dem Hochwebstuhl gearbeitet, der jetzt im Salzhaus steht.

    Domizil für ein seltenes Ausstellungsstück

    Über beides ist Rudolf Mauder sehr froh. Denn es ist eine Sache, ein Exponat in der Ausstellung stehen zu haben. Die andere Sache ist die, dass er Besuchern erklären kann, wie genau der Webstuhl funktioniert. Das gute Stück hat Barbara Eckert übrigens von einer Webmeisterin bekommen, die jahrelang in Oberwaldbehrungen gelebt hat. "Ich habe ihn erstanden, als sie altersbedingt wegziehen musste", weiß Eckert zu berichten. Und sie hat dem Museum nun den Webstuhl vermacht, weil ihre Kinder kein Interesse daran hätten. "Es wäre schade um das schöne Stück, wenn es weggeworfen werden würde", sagt sie.

    Museumsleiter Rudolf Mauder freut sich, diesem seltenen Stück ein neues Zuhause bieten zu können. Dafür hat er eigens Platz geschaffen. Da der Webstuhl aus Holz ist, muss penibel darauf geachtet werden, dass Schädlinge wie Holzwürmer nicht an den Webstuhl kommen. Doch im Salzhaus ist das gute Stück jetzt sicher untergebracht.

    Im Heimatmuseum Salzhaus kann man in vergangene Zeiten eintauchen.
    Im Heimatmuseum Salzhaus kann man in vergangene Zeiten eintauchen. Foto: Björn Hein

    Wenn man sich mit dem Hochwebstuhl näher beschäftigt, dann sieht man sofort, wie mühsam es damals gewesen sein muss, Stoff herzustellen. "Die Wolle musste ja erst einmal versponnen werden, was schon sehr viel Arbeit gemacht hat. Und das Weben des Stoffes war auch äußerst mühsam", weiß Eckert aus eigener Erfahrung zu berichten. Bei groben Fäden dauerte es natürlich nicht so lange wie bei feinen Fäden. Aber ein grober Pullover aus Schafwolle, der kratzt, ist auch eine Sache, an die man sich erst einmal gewöhnen musste. Praktisch war ein Hochwebstuhl allerdings schon. Nahm er in den damals ohnehin kleinen Wohnungen doch sehr wenig Platz weg.

    Museum ist wieder geöffnet

    Wenn das Heimatmuseum am Sonntag seine Pforten wieder für Besucher öffnet, kann das gute Stück in Augenschein genommen werden. Wie üblich ist sonntags von 14 bis 16 Uhr geöffnet. Wenn es die Inzidenzzahlen zulassen, können auch wieder Gruppenführungen stattfinden. Anmelden kann man sich dazu beim Aktiven Mellrichstadt unter Tel. 09776/9241 bzw. bei Rudolf Mauder unter 09776/1484. Der Eintritt während der Öffnungszeiten ist frei.

    "Ich freue mich auf jeden Fall, bald wieder Gäste in den Räumen begrüßen zu können", so Mauder. Doch auch während der coronabedingten Schließungen wurde ihm nicht langweilig. So wurden neue Informationstafeln angebracht und auch kleinere Umbauten durchgeführt. "In einem Museum gibt es immer etwas zu tun", so der Museumsleiter.

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