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MELLRICHSTADT: Mellrichstadt liest mit viel Musik

MELLRICHSTADT

Mellrichstadt liest mit viel Musik

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    Mellrichstadt liest: Diesmal mit dem Trio „Islay Ferry“ bestehend aus (von links) Monika Gottwalt, Günther Trapp und Gerd Gottwalt. Stehend die Organisatoren Fred Rautenberg und Rudi Glaesner.RALPH RAUTENBERG
    Mellrichstadt liest: Diesmal mit dem Trio „Islay Ferry“ bestehend aus (von links) Monika Gottwalt, Günther Trapp und Gerd Gottwalt. Stehend die Organisatoren Fred Rautenberg und Rudi Glaesner.RALPH RAUTENBERG Foto: FOTO

    „Nulla vita sine musica“ – kein Leben ohne Musik – hatte schon Organisator Rudi Glaesner in seiner Ankündigung geschrieben. Glaesners Kompagnon Fred Rautenberg begrüßte die Besucher mit einem Zitat aus Goethes Faust, das auf die antike Vorstellung der Sphärenharmonie eingeht. Jeder Stern erzeugt einen Ton, der ganze Kosmos klingt in einer Harmonie. Diesen Gedanken hat auch der Begründer der Fantasy-Literatur J. R. R. Tolkien aufgegriffen und kurzerhand sein gesamtes Mittelerde aus Musik entstehen lassen. „Eine wunderbare Vorstellung“, schwärmte Rautenberg.

    Damit es aber nicht nur bei einer reinen Vorstellung blieb, war es den beiden Organisatoren gelungen drei „leibhaftige Musiker“ zu engagieren. Das Trio „Islay Ferry“, bestehend aus Günther Trapp als Sänger und am Bodhran, einer irischen Rahmentrommel, Gerd Gottwalt an den Gitarren und seiner Frau Monika Gottwalt am Akkordeon, wartete mit irischen und keltischen Volksweisen auf.

    Das gesprochene Wort trat jedoch nicht in den Hintergrund. Sänger Günther Trapp las ein irisches Volksmärchen, die „immer was mit Musik zu tun haben“. Das Elfenmärchen fand auch in Deutschland Verbreitung, da es von den Gebrüdern Grimm aufgenommen wurde und unter dem Titel „Das Fingerhütchen“ veröffentlicht wurde. Ein armer Mann war mit einem riesigen Buckel schwer gezeichnet und wurde von der Gemeinschaft meist gemieden. Da er immer einen Hut mit einem Zweig des roten Fingerhuts aufhatte war sein Spitzname kurzerhand „Fingerhütchen“ oder „Lusmore“ im Original.

    Trapp verstand es die musikalische Seite des Märchens hervorragend einzufangen und mit der authentischen Wiedergabe der Melodie zu unterstützen.

    Nach einer weiteren musikalischen Einlage von „Islay Ferry“ trug Rudi Glaesner eine Kurzgeschichte von Anton Pawlowitsch Tschechow vor. Die Geschichte, des „russischen Meisters der Novelle und Kurzgeschichte“ lautete „Der Roman mit der Bassgeige“ oder „Menschen im Futteral“. Der Musiker Smychkow ist mit seiner Bassgeige auf dem Weg zur Feier des Grafen.

    Den literarischen Abschluss machte Fred Rautenberg, der einige Anekdoten aus dem Leben berühmter Musiker zum Besten gab. Da war der Drehorgelspieler in den Straßen Wiens, der, nachdem ihm Richard Wagner im Vorbeigehen einen Tipp gegeben hatte, sich am nächsten Tag als „Schüler Richard Wagners“ ausgab, da war Franz Liszt, der nach nur spärlichen Besuch eines Konzertes alle Besucher zum Essen einlud und am nächsten Tag vor vollem Haus spielte und da war Richard Strauß, der bei der Enthüllung seiner Büste und dem Kommentar einer jungen Frau, dass sie etliche Kilometer nur wegen dieses Ereignisses angereist war antwortete „zur Enthüllung ihrer Büste würde ich 5000 Kilometer zurücklegen“. Nach diesem heiteren Abschluss war der frühe Abend aber noch lange nicht beendet. „Islay Ferry“ gab noch einige ihrer Stücke zum Besten.

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