(kpe) Das Cafe Blind Date in Würzburg war Ziel einer Klassenfahrt der 10c nach Fahrt der Klasse 10c nach Würzburg in das Blindencafé Blind Date. Die Schüler berichten:
Nach dem Unterricht in der ersten Stunde fuhren wir unter Leitung von Frau Balling und Herrn Lehmann mit dem Zug nach Würzburg. Nachdem der Versuch der Mädchen, mit Hilfe einer Karte die Führung zu übernehmen, gescheitert war, kamen wir dank des männlichen Orientierungssinns doch noch ans Ziel: das Café Blind Date. Dort erhielten wir eine kurze Einführung in die Problematik des Blind-Seins und wurden danach in zwei Gruppen geteilt. Die erste Hälfte wurde zuerst in das Dunkelcafé geführt. Wir gingen hintereinander in einen dunklen Zwischenraum und nach dem Schließen der Tür war absolut nichts mehr erkennbar, nicht einmal Schemen der Person vor uns. Wir gelangten in einen weiteren Raum, indem wir die Hand auf die Schulter des Vordermannes oder Vorderfrau legten und im Gänsemarsch losliefen. Dort erwarteten uns zwei blinde Frauen, die uns mit Getränken und kleinen Süßigkeiten versorgten und uns vor – im Dunkeln äußerst schwierige – Aufgaben stellten. Das Puzzle, das eigentlich für Kleinkinder gedacht war, hatte es in dieser Umgebung in sich, wie auch die Aufgabe, im Dunkeln zu trinken ohne zu kleckern oder etwas umzuwerfen. Wir konnten uns dabei mit den zwei Frauen über ihre Blindheit unterhalten und uns durch die Umgebung ein kleines bisschen in ihre Lage versetzen. Wir erfuhren viel Interessantes, vor allem auch kleine Tricks, wie sich Blinde in ihrem Alltag leichter zurechtfinden können. Nach gefühlten fünf Minuten – in Wirklichkeit waren es dreißig – wurde gewechselt und die andere Gruppe durfte ihre Erfahrungen im Café Blind Date machen. Wir dagegen konnten nun selbst einmal ausprobieren, wie man sich als Blinder im Alltag zurechtfinden muss. Mit Blindenstock und „Blind-mach-Brille“ bewaffnet erlebten wir, wie es z.B. ist, blind Aufzug fahren zu wollen und wie man Treppen hinauf- oder herabsteigt ohne hinzufallen. Dass sich dabei niemand verletzt oder zwischen den vielen Pflanzen auf den verschiedenen Stockwerken verirrt hat, war da schon fast ein Wunder. Nachdem alle wieder heil zurück waren und die anderen wieder das Dunkelcafé verlassen hatten, mussten wir uns leider verabschieden. Aber zuvor durften wir uns noch den Raum des Dunkelcafés bei Helligkeit ansehen, was zu viel Erstaunen über die eigentliche Größe des Raums führte. Nach einer Stunde Mittagspause und der Möglichkeit, etwas einkaufen gehen zu können, ging es ins Museum am Dom. Die Ausstellung über Jesusbilder im Laufe der Geschichte wurde durch eine engagierte Führerin präsentiert, doch waren wir auch froh, als wir wieder im Zug nach Hause saßen und uns nach so vielen Eindrücken ein wenig ausruhen konnten. Müde, glücklich und um viele Erfahrungen reicher.