Eine Fremdsprache erlernen junge Menschen sehr viel schneller und leichter, wenn sie motiviert sind, Lust auf die Kultur des jeweiligen Landes haben und Spaß an fremdsprachlicher Kommunikation entwickeln. Genau das ist das Ziel des sogenannten France Mobils, gewissermaßen ein kleines französisches Kulturinstitut auf vier Rädern, das französische Lektorinnen und Lektoren an verschiedene Schulen in Deutschland bringt, die dort für ihr Land, die französische Sprache und für eine deutsch-französische Zusammenarbeit werben.
Auch am Martin-Pollich-Gymnasium in Mellrichstadt macht das „France Mobil“ seit einigen Jahren Halt und folgt damit der Einladung des Fachbereichs Französisch sowie der Projektinitiatorin und Französischlehrerin am MPG, Stefanie Gilges.
Kürzlich war es wieder so weit. France-Mobil-Mitarbeiterin Caroline Moisan war zu Gast, um bei den Schülerinnen und Schüler der sechsten Klassen sowie der neunten Jahrgangsstufe in spielerisch gestalteten Unterrichtsstunden das Interesse an der französischen Sprache und frankophonen Kultur zu wecken. Caroline Moisan gehört zu den jungen französischen Lektoren, die in den letzten zehn Jahren mehr als 8000 Schulen in ganz Deutschland besucht und mit über 700 000 Schülern gearbeitet haben. Sie ist seit September letzten Jahres für die nordbayerischen Schulen zuständig.
Mitgebracht hatte die Referentin verschiedene Quiz-, Puzzle- und Memory-Spiele, wobei Letzteres vor allem den Schülern der sechsten Klasse viel Spaß bereitete. Moisan war überrascht, wie viel die Schüler bereits über Frankreich wissen und mit welcher Begeisterung sie bei der Sache waren. Mal sollten die Schüler Produkte aus französischen Werbespots erraten, mal galt es, auf einer Frankreich-Karte typische Landesspezialitäten der jeweiligen Region zuzuordnen. Auch die Themen frankophone Musikszene, die Geschichte, Kultur und Geografie Frankreichs, vor allem aber die spielerische Vermittlung, kam bei den Schülern bestens an. Und bei so viel Spaß ging das Französisch-Sprechen wie von selbst.
Die Schüler verlieren auf diese Weise die Scheu vor dem Französisch-Sprechen. Das ist auch Stefanie Gilges sehr wichtig, da beim Erlernen einer Fremdsprache die Kommunikation das A und O ist.
Und das Erfolgsrezept des „France Mobils“ ist einfach: Mit einem von Renault Deutschland bereitgestellten Auto fahren Lektoren deutsche Schulen an, um dort authentisch und lebendig über ihr Heimatland zu berichten.
Das innovative Projekt „France Mobil“ ist eine Initiative der Kulturabteilung der französischen Botschaft und der Robert-Bosch-Stiftung unter der Schirmherrschaft des Bevollmächtigten der Bundesrepublik für die deutsch-französische kulturelle Zusammenarbeit und des französischen Ministers für Jugend, Bildung und Forschung. Es ist außerdem das französische Pendant zum „Deutsch Mobil“, das 2001 ins Leben gerufen wurde.