Mexikanische Musik und traditionelle Tänze in farbenprächtigen Kostümen erwarteten die Besucher in Bischofsheim. Der Innenhof des Rentamtes war festlich geschmückt, quer über den Hof spannten sich Girlanden aus buntem Seidenpapier, die mit dem frischen Grün des Lindenbaumes ein fröhliches Ambiente schufen. Im alten Sitzungssaal des Rentamtsgebäudes gab es eine Bilderausstellung mexikanischer Künstler zu bewundern.
Zustande kam diese Veranstaltung durch die Zusammenarbeit von Cruzando Fronteras (Grenzen überwinden) und dem Bischofsheimer Verein Kultur Bräu e. V., für den Amel Kemmerich gemeinsam mit der Mexikanierin Susana Hernandez die Begrüßung übernahm.
Gunda Schwen, auf deren Privatinitiative diese Zusammenarbeit vor mittlerweile sieben Jahren entstand, freute sich, dass die Vereine Kultur Bräu und Kunstverein Bad Neustadt diesen Völkeraustausch unterstützen. Schwen versprach dem Publikum, dass es nach diesem Abend nicht enttäuscht nach Hause gehen werde, was auch so sein sollte.
Eröffnet wurden die Darbietungen von einem fast mystischen Ton. Ein junger Mann blies auf einem Schneckenhorn, Caracol genannt, in alle vier Himmelsrichtungen. Neben ihm hielt eine Frau eine Schale mit Räucherwerk.
Was noch ruhig und fast meditativ begann, wurde zu einem Fest für die Sinne. Zur festlichen und fröhlichen Musik der 16 Musikanten mit Blech- und Holzblasinstrumenten führten die Mexikaner ihre Tänze auf. Sie wechselten immer wieder ihre Kostüme, vom Poncho mit breitkrempigem Hut, bis hin zu orientalisch anmutenden, paillettenbestickten Umhängen mit hohen, Turban artigen Spitzhüten.
Gunda Schwen erklärte vor den einzelnen Tänzen deren Herkunft und dass sie heute noch fest im Jahreslauf der Mexikaner verankert sind.
Ergänzend zu Musik und Tanz gab es einen Verkaufsstand mit Hemden und Blusen, deren Stoffe handgewebt und mit typisch mexikanischen Mustern ebenfalls in Handarbeit bestickt sind. Kleine Häkelarbeiten und Schmuckstücke konnten erstanden werden. Etwas Besonderes waren die Süßigkeiten, die "geschmacklich überraschen können", wie man auf Nachfrage erfuhr, da sie mit Chili gewürzt sind.
Der Bischofsheimer Verein Kultur Bräu, der für die Ausrichtung des Festes "Mexico Magico" verantwortlich zeichnete, hatte sich um mexikanische Cocktails mit und ohne Alkohol gekümmert und nebenan gab es kleine Tacos in verschiedenen Geschmacksrichtungen.
Die mexikanischen Gäste waren bereits während der gesamten Woche in Bischofsheim aktiv. Zweimal hielten sie gemeinsame Musikprobe mit der Maumerkapelle in deren Probenraum ab. Das erste Freitagskonzert des Jahres eröffneten beide Kapellen gemeinsam, unterstützt von den Tänzern. Für Klaus Kirchner, der sich um Organisatorisches der Maumerkapelle kümmert, war das Zusammenspiel mit den Musikanten aus dem Süden Nordamerikas etwas ganz Besonderes. "Die Musikanten leben ihre Musik", definierte er deren Engagement, "auch wenn man es ihnen äußerlich nicht ansehen kann." Die Musiker schienen während ihres Auftrittes sehr konzentriert, verzogen kaum eine Miene, obwohl sie ihren Instrumenten kraftvolle, temperamentvolle Töne entlockten.
Als es schon dunkel war, trug einer der Tänzer ein mit buntem Papier und Bändern geschmücktes Gebilde vor die Bühne und schwenkte es tanzend über seinem Kopf. Es wird Torito – kleiner Stier genannt und steht als Aufforderung zum Fröhlich sein und Mittanzen. Dieser Einladung kamen die Zuschauer nach gut zweieinhalb Stunden gerne nach.








