Für die Freien Wähler Mellrichstadt und ihren Bürgermeisterkandidaten Michael Kraus endete die Wahltour durch die Stadtteile am Dienstagabend in Eußenhausen. In gelöster Atmosphäre präsentierten sich die Bewerber für den Stadtrat und den Chefsessel in der Stadt ebenso wie ihre Anliegen den etwa zwei Dutzend Zuhörern.
Locker und ohne Zuhilfenahme eines Spickzettels stellte Michael Kraus sich vor. In freier Rede, mit witzigen Einschüben und sicherem Auftreten zog er die Aufmerksamkeit auf sich. Gleichwohl er noch nicht über praktische Erfahrung im Stadtrat verfügt, vermittelte er, allein schon durch seinen beruflichen Werdegang, den Eindruck von Kompetenz und Einsatzbereitschaft. Dafür erhielt er mehrfach Zuspruch und Applaus.
Themen aus allen Lebensbereichen
Für seinen rund 15-minütigen Vortrag bediente er sich visueller Hilfsmittel und zeigte ein Video mit Szenen aus den Bereichen, die er zu den Schwerpunkten seiner Arbeit machen würde. So will der Diplom-Verwaltungswirt sein Hauptaugenmerk auf die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt richten und Mellrichstadt als Zentrum des Streutals weiter zu etablieren. Darüber hinaus beackerte der Vater dreier Kinder die Themen, die für das Lebensumfeld der Bürger bedeutsam sind: Gesundheit, Schulen, Freizeiteinrichtungen, Natur und Umwelt.
Besonders am Herzen liegen ihm außerdem die Vereine und Ehrenamtlichkeit. Er würde daher als Stadtchef auch einen Kinder- und Jugendausschuss, bestehend aus Stadträten und Vereinsvorsitzenden, einrichten und einen Ehrenamtsbeauftragten berufen. Er selbst versieht eine ganze Reihe von Ämtern und verfüge daher auch über gute Beziehungen zum Stadtrat, machte er deutlich. Um seinen Willen zur Gestaltung zu unterstreichen, kandidiere er auch für den Kreistag.
Was steht an im Stadtteil Eußenhausen?
Kraus hatte sich gut auf die Zusammenkunft vorbereitet und zählte die Investitionen auf, die in der jüngsten Vergangenheit in Eußenhausen vorgenommen worden sind. Unmittelbar bevor stehe das Anlegen eines neuen Spielplatzes im Stadtteil. Zur Planung würde er Eltern und Betroffene einbeziehen, versprach er. Auf seiner Liste stehe außerdem die Straße nach Mühlfeld und die Schaffung von Bauland in Eußenhausen.
Die Teilnehmer schienen recht zufrieden mit den Ausführungen des Bürgermeisterkandidaten gewesen zu sein und erkundigten sich lediglich nach Möglichkeiten für naturnahe Bestattung auf dem Friedhof sowie nach einer Sanierung des Kulturheims. Mit Sachverstand und Humor antwortete Kraus auf Fragen, schwieg auch mal und winkte lachend ab, wenn ihm – wie im Falle des Kulturheims – hartnäckig ein Versprechen entlockt werden sollte.
Lockere Vorstellungsrunde
Wie die Vorsitzende der Freien Wählergemeinschaft Mellrichstadt, Sabine Buß, im Anschluss aufzeigte, sind die Freien Wähler derzeit mit acht von 20 Sitzen die stärkste Fraktion im Stadtrat. Die 20 Kandidaten, die für das Stadtparlament antreten, hatten dann das Wort. In ebenso legerer Tonart stellten sich die Frauen und Männer gegenseitig vor. Auch die Bewerber hatten die Biografien humorvoll, aber auch informativ aufgearbeitet – die „alten Hasen“ etwas gewandter, die Neulinge empathischer.