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EICHSTÄTT/WÜLFERSHAUSEN: Mittelständler auf der Schiene zum Erfolg

EICHSTÄTT/WÜLFERSHAUSEN

Mittelständler auf der Schiene zum Erfolg

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    (kpe) Als erste Gießerei weltweit hat die MKB Metallguss GmbH, Eichstätt, die eine Niederlassung in Wülfershausen unterhält, die Qualitätszertifizierung nach dem neuen Standard „International Railway Industrie Standard“ (IRIS) des europäischen Bahnverbands UNIFE erhalten. Die Urkunde wurde unlängst auf der internationalen Bahnmesse „Innotrans“ in Berlin von Klaus Wagner, Lead-Auditor des TÜV Süd, im Beisein von IRIS-Geschäftsführer Bernard Kaufmann an MKB-Geschäftsführerin und Inhaberin Aurelia Dehnhard-Muck überreicht.

    Neue Qualitätsmaßstäbe

    Der europäische Bahnverband UNIFE hat im Mai 2006 mit „IRIS“ neue Maßstäbe festgelegt, an denen sich die Zulieferindustrie künftig messen lassen wird. Für international tätige Unternehmen wird der Standard in den kommenden Jahren ein Muss, da erste Unternehmen der Bahnindustrie bereits damit begonnen haben, nur noch zertifizierte Zulieferer als Vorzugslieferant zu führen. Federführend bei der Entstehung waren Global-Player wie Alstom, Bombardier, Siemens TS, Harting oder Knorr-Bremse. Weltweit haben erst 95 Firmen das Zertifikat, hierunter 37 aus Deutschland. „Und wir sind die erste Gießerei weltweit“, berichtet Dehnhard-Muck stolz.

    Die MKB-Geschäftsführerin ist die einzige Frau in Europa, die einer Gießerei vorsteht. Sie sieht in dem Zertifikat eine Bestätigung ihres qualitäts- und kundenorientierten Managements: „IRIS signalisiert der Branche, dass sich MKB als Bahntechnik-Zulieferer verbindlich und nachvollziehbar auf hohe Qualitätsstandards in Produktion und Verwaltung verpflichtet.“ Mit der Zertifizierung will sich das Unternehmen innerhalb des Mittelstandes als Vorreiter in Sachen Qualität und Management positionieren.

    MKB zählt bei Präzisions-Gussteilen zu den Weltmarktführern. Die MKB GmbH, die 2007 einen Jahresumsatz von 12 Millionen Euro erzielte, ist einer der Weltmarktführer für Kokillenguss, Bearbeitung, Oberflächen-Veredelung und Montage von einbaufertigen Kleinserien-Bauteilen aus Legierungen auf Kupferbasis wie beispielsweise Messing, Bronze und Aluminium. In der Bahntechnik, dem drittgrößten Kundenbereich bei MKB, der rund 16 Prozent zum Umsatz beiträgt, liefert die Firma ein breites Portfolio unterschiedlicher Qualitätsbauteile, von Türaufhängungen über die Antriebstechnik für Fahrzeuge bis hin zum Oberleitungsbau an Hochgeschwindigkeitsbahnstrecken. So enthalten beispielsweise die zur Olympiade in China neu entstandenen Fahrstrecken Gussteile von MKB.

    Auch bei der kommenden Fußballweltmeisterschaft 2010 ist MKB dabei: Denn jetzt laufen die Planungen für Bahnstrecken in Südafrika. Auch dort werden MKB-Gussteile eingesetzt werden, so Aurelia Dehnhard-Muck.

    Knapp die Hälfte der Erlöse des Unternehmens stammen aus der Elektrotechnik, vor allem aus der Stromerzeugung und Stromverteilung, ein Fünftel aus dem Maschinenbau, der Rest entfällt auf andere Branchen, unter ihnen die Medizin- und die Antriebstechnik.

    Rund 85 Prozent aller von MKB gelieferten Bauteile werden außerhalb Deutschlands eingesetzt. Jährlich verlassen etwa 1000 verschiedene Produkte das Unternehmen mit insgesamt rund einer Million Gussteilen.

    Seit 43 Jahren erfolgreich

    Das Traditionsunternehmen, das seit 43 Jahren besteht, beschäftigt an drei Standorten 120 Mitarbeiter, überwiegend in Eichstätt und Wülfershausen. Durch einen neuen Standort in der Slowakischen Republik ist MKB in der Lage, zusätzliche Märkte zu erobern. „Dies stärkt das Unternehmen insgesamt und sichert nicht nur die deutschen Arbeitsplätze, sondern baut diese weiter auf“, bekräftigt Aurelia Dehnhard-Muck.

    Auf der Kundenliste von MKB stehen unter anderem Konzerne wie AREVA, Siemens, Bombardier und Balfour Beatty, BVG (Berliner Verkehrsgesellschaft), SBB (Schweizer Bahn) und Banverket (Schwedische Bahn).

    Stichwort

    MKB in Wülfershausen Die MKB ist seit 1977 auch in Wülfershausen ansässig, beschäftigt dort momentan 45 Mitarbeiter, davon fünf Auszubildende, die den Beruf des Zerspanungstechnikers erlernen.

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