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Wargolshausen: Mundart in Rallyeform durch die ganze Rhön

Wargolshausen

Mundart in Rallyeform durch die ganze Rhön

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    Die Akteure bei der „Rhöner Mundart-Rallye“ beim Abschluss in Wargolshausen:  Konni Albert (von links), Kosi Fischer, Günter Stock, Uli Kiesel und Fredi Breunig.
    Die Akteure bei der „Rhöner Mundart-Rallye“ beim Abschluss in Wargolshausen: Konni Albert (von links), Kosi Fischer, Günter Stock, Uli Kiesel und Fredi Breunig. Foto: Ansgar Büttner

    Als Fredi Breunig vor fünf Jahren die Mundart-Rallye in den Landkreis holte, war diese Veranstaltungsform noch nahezu unbekannt. Da musste dem einen oder anderen Gast dann schon manchmal erklärt werden, dass nicht die Besucher, sondern die Akteure am Abend rotieren. Das hat sich mittlerweile geändert. Eine fast inflationäre Entwicklung hat diese humoristischen Mundart-Abende populär gemacht. Dass das Interesse nach wie vor ungebrochen groß ist, hat der Freitag-Abend in den ursprünglichen Veranstaltungsgemeinden Wargolshausen, Mühlbach, Mittelstreu und Reichenbach gezeigt.

    Aus der ganzen Region

    Ziel der Mundart-Rallye war und ist es, die Vielfalt der Dialekte aufzuzeigen. Dabei muss man sich regional gar nicht so weit entfernen. Manchmal sind die Unterschiede von einer zur anderen Gemeinde feststellbar. Fredi Breunig, der sich bei der diesjährigen Auflage auf einen kurzen Beitrag beschränkte, konnte aber mit Uli Kiesel (Waldberg), Kosmas Fischer (Sondheim/Rhön), Konni Albert (Hammelburg) und Günter Stock (Margetshöchheim) ein breites Spektrum an Mundart-Regionen präsentieren.

    Vor allem Konni Albert, der aus Poppenroth stammende und in Hammelburg sesshaft gewordene Maler, Musiker und Galerist, stand mit einem schon fast als brutal zu bezeichnenden  Dialekt auf der Bühne. Als Schnellzeichner stellte er nicht nur seine künstlerische Ader, sondern auch seine Musikerfahrung unter Beweis. Ob mit Mundharmonika-, Gitarren- oder Akkordeonbegleitung, seine Lieder klangen lustig, frech, aber auch nachdenklich. Und: Alberts Mundharmonika-Blues ist schon legendär.

    Auf den Leib geschrieben

    Als Dialekt-Hybrid wurde Kosmas Fischer vorgestellt. In der Tat ist zwischen seinem Rhöner Dialekt immer wieder Eifler Platt herauszuhören. 15 Jahre Köln-Aufenthalt sind eben doch nicht ganz zu verleugnen. Und so erzählte er flott drauflos, sang seine lustigen Lieder und lachte immer wieder herzhaft über sich selbst. Nicht nur „Ach lass mir doch mei Ruh“, ein Lied, das dem Gemütsmenschen Kosi Fischer wie auf den Leib geschrieben ist, sorgte für langanhaltenden Applaus. Ebenso seine Hymne auf Rhön-Grabfeld, die als Antwort auf einen desaströsen BR-Filmbeitrag über den Landkreis zu sehen war, fand großen Zuspruch.

    Einer der Veranstaltungsorte der „Rhöner Mundart-Rallye“ war das Haus des Gastes in Wargolshausen, hier mit Günter Stock als „Weinbäuerle“.
    Einer der Veranstaltungsorte der „Rhöner Mundart-Rallye“ war das Haus des Gastes in Wargolshausen, hier mit Günter Stock als „Weinbäuerle“. Foto: Ansgar Büttner

    Obwohl Uli Kiesel in Waldberg sesshaft geworden ist, waren seine Lieder gut zu verstehen. Das hängt sicher damit zusammen, dass er als gebürtiger Schönauer einen eher gemäßigten Dialekt spricht. Und so begeisterte er mit einem Streifzug durch sein Liederrepertoire. Das gilt für seinen Thermomix-Song genauso wie für seine Tannenbaum-Parodie. Wie Max Rabe, Karel Gott, Peter Maffay, die Brüder Blattschuss, Udo Lindenberg und Herbert Grönemeyer das alte deutsche Volkslied singen würden, stellte der begabte Stimmenimitator unter viel Beifall und harmonischem Mitsingen des Publikums unter Beweis.

    Allerorten Zugaben gefordert 

    Und dann schließlich Günter Stock. Der langjährige Mitwirkende in der BR-Sendung „Närrische Weinprobe“ und der bekannte „Nachtwächter“ von Würzburg gab wieder allerlei von seinem „Kunnerle“ preis. Ein humoristischer Beitrag par excellence. Erst nach einer lautstark geforderten Zugabe durfte der in seiner Paraderolle als „Weinbäuerle“ angetretene Träger des „Frankenwürfels“  von der Bühne.

    Alles in allem ein rundum gelungener Abend, der fast schon als eine Liebeserklärung an die Mundart verstanden werden kann. Sicher eine Veranstaltung, die auch Mut macht, den eigenen Dialekt nicht zu verleugnen und ihn im Alltag zu sprechen.

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