"Ich bin mit Begeisterung Musiker. Das ist mein Hobby, von Kindesbeinen an. Musik ist einfach meins." Gosbert Maisch strahlt bei diesen Worten. Dann fängt er an zu erzählen. Gleich bei der Gründung der Musikkapelle Mühlbach 1967 sei er dabei gewesen. Pater Hock und Paul Braun haben sie ins Leben gerufen. Und es sei auch für ihn sofort klar gewesen, dass er Trompete spielen wird. Es habe ihm so viel Spaß bereitet, von Paul Braun ausgebildet zu werden. Paul Braun war damals nicht nur Ausbilder, sondern auch Dirigent der Mühlbacher Musiker.
Instrumentenunterricht und Notenlesen standen im Pflichtprogramm. Er habe das gerne gelernt. Sie hätten von Anfang an im Orchester mitspielen dürfen, sagt er: "Die anderen Musiker haben uns Anfänger mitgezogen." Er ist nicht nur Dirigent sondern auch erster Trompeter bei der Musikkapelle Mühlbach. Als Paul Braun mit der Musik aufhören wollte, wurde er angefragt, ob er das Amt übernehmen wolle, so der Mühlbacher. Er wollte gerne und hat daher beim Nordbayerischen Musikbund in Hammelburg einen Dirigentenlehrgang belegt, um die Grundlagen zu lernen. Von Anfang an sei gute Unterstützung aus dem Musikverein für ihn da gewesen, sagte er weiter. Es müsse sehr viel organisiert werden, da zähle das gute gegenseitige Miteinander um so mehr. Überhaupt sei der Zusammenhalt in der Mühlbacher Musikkapelle sehr groß. Auch untereinander herrsche gute Harmonie. Das könne man daran sehen, dass bis jetzt nur zwei Dirigenten die Musikkapelle führten. Erst jetzt komme sein Nachfolger als dritter Dirigent an das Pult.

Früher wurden Marsch, Polka und Walzer gespielt. Er hat zusätzlich die symphonische Blasmusik eingeführt. Die jungen Leute wollen aktuelle Musik spielen. Das kam gut an.
Musikkapellen aus Partnerstädten freunden sich an
Dank der Musikkapelle gab es mit den Städtepartnerschaften und deren Musikkapellen tolle Besuche und Freundschaften. Unvergessliche Fahrten nach Falaise und Cerro Maggiore. Darüber hinaus Fahrten nach Österreich zur Winterolympiade 1976 als Vorkapelle von Udo Jürgens in der Olympiahalle in Innsbruck. Ebenso Fahrten nach Holland und zu den Freunden in Brameln. Und auch die Auftritte bei den örtlichen Vereinen und der Kirche wurden gerne gespielt. Das Flugplatzfest und das Pfingstfest im Pfarrgarten haben den Verein leben lassen. Obwohl alles viel Arbeit sei, bekomme man viel zurück, betonte Maisch. Gerade die Arbeit mit jungen Leuten bereite ihm viel Spaß. "Es ist einfach schön, gemeinsam zu musizieren." Eine kleine Anekdote erzählt Thomas Mohr. Gosbert Maisch fragte ihn vor langer Zeit einmal: "Hast Du Lust bei uns ein wenig mitzuspielen?" Das sei vor dreißig Jahren gewesen, erzählen beide fröhlich. Thomas Mohr ist der Schlagzeuger der Musikkapelle.
Jetzt werde er sein letztes Konzert dirigieren und seinen Dirigentenstab an Peter Hahn weitergeben, sagt Maisch ein wenig nostalgisch. "Aber es ist Zeit, die Verantwortung in jüngere Hände zu geben. Ich spiele ja weiterhin Trompete in der Musikkapelle." In seinem letzten Konzert werden seine Lieblingsstücke aus der Vergangenheit zu hören sein, versprach der Musiker. Und es wird zu seinem Abschiedskonzert am Sonntag ein Wiedersehen mit vielen altverdienten Musikern, die früher bei den Mühlbachern mitspielten, geben.