Hauptakteurin war Akkordeon-Spielerin Andrea Carola Kiefer, die das Bad Königshöfer Publikum schon bei einem Konzert im Juli mit ihren wahrhaft virtuosen Fähigkeiten beeindruckt hatte. Diesmal hatte Kiefer zwei Gäste aus Finnland mitgebracht, die Komponistin Maija Hynninen und die Sopranistin Mia Heikkinen. Ihnen zu Ehren stellte sie das Konzert unter das Motto „Echos aus Finnland“.
Andrea Carola Kiefer, die in Finnland studiert hat und fließend finnisch spricht, kennt die beiden Musikerinnen seit langem und hatte sie zu dieser Konzerttournee eingeladen. Die Gruppe macht nicht nur in Bad Königshofen, sondern auch in Köln, Würzburg und Münnerstadt Station. Für Kiefer selbst sind die Auftritte übrigens eine Vorbereitung auf ihre Abschlussprüfung an der Musikhochschule in Köln.
Farben in Klänge umsetzen
Die Zuschauer kamen bei allen Werken in den Genuss einer Einführung. Mit „Ink, Colours and Gold on Paper“ von Peter Gahn eröffnete Kiefer den Abend. Farben in Klänge umsetzen – das war die Intention des Stücks, wobei sich der Komponist sowohl von Gauguins Bildern wie von traditioneller japanischer Goldmalerei inspirieren ließ.
Nicht von Bildern, sondern von den Worten des Gedichtes „Kaiku“ – dem finnischen Wort für „Echo“ – ließ sich Maija Hynninen zu ihrer gleichnamigen Komposition für Akkordeon und Sopran anregen. Drei verschiedene Echovarianten verblüfften die Zuhörer. Zunächst verstärkt die Elektronik die akustischen Klänge, dann werden Teile des Sopranparts, die live während des Konzerts aufgenommen wurden, leicht variiert wiederholt. Für den Zuhörer entsteht dadurch der Eindruck eines fast homophonen Chorklangs.
Dass die junge Komponistin auch ganz ohne Elektronik auskommt, bewies sie mit der Vertonung eines finnischen Liebesgedichts. Ariane Weigert übernahm den Klavierpart, während Mia Heikkinen ihrer Stimme ganz den elegischen Schmelz verlieh, welcher der Stimmung des Gedichts entspricht.
Spannende Klangeffekte
Zu einem weiteren Höhepunkt wurde das letzte Werk des Abends „Und Acht“ von Michael Beil. Hier spielte Andrea Carola Kiefer auf ihrem Instrument, während gleichzeitig auf einer Leinwand im Hintergrund Aufnahmen von ihr und ihrem Instrument eingeblendet wurden. Die Zuhörer kamen so in den Genuss einer schier verblüffenden Fülle von Klangeffekten, die gepaart mit optischen Eindrücken bis zum letzen Moment spannend blieben.