(g) Über 42 Jahre war Irmgard Luckert im Amtsgericht Mellrichstadt tätig. Im Sekretariat hat sie ihre „Fäden gezogen“ und in der Telefonvermittlung begrüßte ihre angenehme Stimme die Anrufer. Irmgard Luckert wurde nun in den Ruhestand verabschiedet.
Nach der Lehre als Bürokauffrau wechselte sie bereits 1965 nahtlos in das Amtsgericht in Mellrichstadt über. Einige Stationen hatte sie in den verschiedenen Abteilungen hinter sich gebracht. Während der letzten Jahre arbeitete sie als die „rechte Hand“ des jeweiligen Richters. Ihr Leben in diesem Hause ist Geschichte. Nun hat sie endlich für sich und ihren Reinhold etwas mehr Zeit. Manchmal verließ sie ihr Büro erst, wenn bereits der Computer von Schweinfurt aus stillgelegt worden war.
Aber untätig wird sie auch weiterhin nicht sein. Die Weinberge ihres Mannes in Sulzfeld am Main wird sie sicherlich nicht allzu oft erklimmen. Bei der Verabschiedung gibt es von der bayerischen Justiz den warmen Händedruck eines Vorgesetzten und eine Urkunde. Lediglich bei der Verabschiedung „besser dotierter Mitarbeiter“ richtet der Freistaat die Verabschiedung in würdigem Rahmen aus. Ein kleines Dankeschön der Kollegen zusammen mit dem überreichten Blumenstrauß ließen an diesem Tag darauf schließen, dass Irmgard im „Hause Hauptstraße Nr. 4“ recht beliebt ist.
Mit launigen Worten verabschiedeten der Direktor des Amtsgerichts Bad Neustadt, Reiner Lenz, und Richter Joachim Hein Irmgard Luckert in den Ruhestand. Wehmut machte sich breit. Ein paar Tränen in den Augenwinkeln der Neurentnerin bewiesen, dass Abschied nehmen doch gar nicht so einfach ist.