Nach rund eineinhalb Millionen Kilometern als Chauffeur der Rhön-Grabfelder Landräte drückte Herbert Rösch am Tag vor Heiligabend zum letzten Mal für Thomas Habermann aufs Gaspedal. Eine kleine Tour nach Rödelmaier zu den Klosterschwestern. Dann waren 28 Jahre als Landratsfahrer zu Ende.
Schon zuvor standen Rösch einige Tränen in den Augen. Denn vor dem Ende dieser letzten Dienstfahrt stand eine herzliche Verabschiedung durch Thomas Habermann im Chefbüro. "Unvorstellbar, dass Sie gehen", sagte Habermann an Rösch gerichtet. 17 Jahre hatte ihn der baldige Ruheständler gefahren. "Und das immer zuverlässig und auf die Sekunde pünktlich", würdigte Habermann. Die Verschwiegenheit und Loyalität von Herbert Rösch sei einmalig gewesen, so der Landrat. 700 000 bis 800 000 Kilometer hat Rösch den amtierenden Kreischef im Landkreis, nach Berlin oder München sicher chauffiert.
40 Jahre am Landratsamt beschäftigt
Insgesamt arbeitete der Junkershäuser 40 Jahre lang am Landratsamt. Am 6. Februar 1979 fing der gelernte Kfz-Schlosser am Landkreis-Bauhof an. Als Fahrer des Landrats hatte er auch den Landkreis-Fuhrpark unter seinen Fittichen. Auch in der Poststelle mit der Landratsamts-Rezeption arbeitete er als Stellvertreter.
Habermann war dankbar, dass er dank Rösch nahezu unfallfrei zu seinen Terminen kam. "Nur ein Ferrari hatte beim Hauenstein-Rennen einmal das Nachsehen", schmunzelte der Landrat. Rösch habe ihm das eine oder andere Mal auch finanziell ausgeholfen, wenn bei irgendeinem Termin plötzlich Geldgeschenke nötig wurden.
Ein Bobby-Car und FC-Bayern-Tickets
Habermann freute sich, dass Rösch als Urlaubsvertretung weiter zur Verfügung stehe. Einige schöne Geschenke gab es für den baldigen Rentner, der derzeit noch Urlaubstage abfeiert. Große Augen machte Rösch, als Habermann ein Bobby-Car mit dem echten Landrats-Kennzeichen "NES RR 93" überreichte. Profitieren werden davon die Enkel. Außerdem gab es Karten für ein Fußballspiel FC Bayern gegen Leipzig. "Das ist das erste Mal, dass ich beim FC Bayern etwas gekauft habe", schmunzelte der bekennende Nicht-Bayern-Fan Habermann.
Herbert Rösch selbst zeigte sich in kurzen Worten sehr dankbar, dass er solange als Fahrer des Landrats arbeiten durfte. Einen kräftigen Händedruck gab es auch vom Personalratsvorsitzenden Andreas Weber für die gute Zusammenarbeit über viele Jahre.