Immer wieder war der Stadtverwaltung aus der Bad Neustädter Bevölkerung der Wunsch vorgetragen worden, dass die Nessi-Linie eins auch am Sonntag in die Stadt fahren soll. Jetzt wird daraus Wirklichkeit: Nessi 1 wird sonntags zwischen 9.57 Uhr und 17.02 Uhr unterwegs sein.
Zunächst soll diese Neuerung für ein Jahr gelten, nach entsprechenden Auswertungen wird weiter entschieden. Andreas Schlagmüller, kaufmännischer Leiter der Stadtwerke, legte dem Werkausschuss die Hintergrundüberlegungen dar. Mit Zusatzeinnahmen am Sonntag werde man wohl nicht rechnen können, da die Nutzer vor allem ältere Jahreskartenbesitzer sein werden, die zu den sonntäglichen Aktivitäten in die Stadt fahren möchten.
Mehraufwand
In einer ersten Kalkulation ging die OVF GmbH von einem Mehraufwand von gut 21 000 Euro aus, die nach dem Willen des Gremiums getragen werden sollen. Die Möglichkeit, ausgleichende Einsparungen durch abendliche Kürzungen zu erzielen, wurde vom Ausschuss verworfen.
Eine zweite Fahrplanänderung betrifft ebenfalls die Nessi 1. Für sie galt noch die Regelung, dass sie an Langen Samstagen (erster verkaufsoffener Samstag im Monat und Adventssamstage) bis 16.02 Uhr fuhr. Weil dieses Angebot aber nur noch ganz vereinzelt genutzt wurde, gilt jetzt generell für alle Samstage, dass die Linie 1 nur bis 13.22 Uhr fährt.
Nitratreduzierung
Über den Trinkwasserschutz im Löhriether Tal informierte Ulrich Leber, technischer Leiter der Stadtwerke, den Werkausschuss. 40 Prozent des städtischen Trinkwassers werden in den drei Borst-Brunnen im Löhriether Tal gewonnen. Die Nitratwerte in dieser 356 Hektar großen Wasserschutzzone liegen unter dem zulässigen Grenzwert von 50 Milligramm pro Liter (mg/l), könnten aber weiter gesenkt werden.
Schon jetzt gibt es für die Landwirtschaft Regeln für die extensive Bewirtschaftung, die in Zusammenarbeit mit der Regierung von Unterfranken weiter zu einem „Leitfaden für die Nitratsanierung“ ausgearbeitet werden sollen. Vorgesehen ist unter anderem, dass im Herbst Bodenuntersuchungen Aufschluss über den Reststickstoff und damit über zu viel Düngung geben sollen. In den nächsten Monaten soll in einer Vollversammlung mit den Landwirten über dieses Programm, das auch eine Entschädigung bei vernünftigem Wirtschaften vorsieht, gesprochen werden.
Leber betonte, dass die Nitratwerte im Stadtgebiet stabil seien und durch Mischung mit anderen Quellen bei 32,7 mg/l, also deutlich unter dem Grenzwert, liegen. Vor allem für Kleinkinder sei es aber besser, wenn der Wert im Löhriether Tal gesenkt werden könne.
Verteilerkästen
Stadträtin Anne Zeisner bemängelte, dass im Bereich des sogenannten Brückenschlags noch zwei Verteilerkästen stehen, die den optischen Eindruck störten. Diese beiden Kästen fallen nicht in die Zuständigkeit der Stadtwerke, sondern in die von Telekom und Kabel Deutschland. Noch habe sich für eine kostenintensive Verlegung keine Lösung abgezeichnet, teilte Bürgermeister Bruno Altrichter dazu mit.