Etwa 60 Personen besuchten die Hauptversammlung des Johanneszweigvereins in Eyershausen. Der Verein ist Träger des örtlichen Kindergartens, das Interesse am Fortbestand der Einrichtung ist groß. Neben der Caritas-Kreisgeschäftsführerin Angelika Ochs, Bürgermeister Thomas Helbling, dem stellvertretenden Bürgermeister Philipp Sebald und Pfarrer Karl Feser konnte die Vorsitzende Marie-Theres Geller allerdings nur zwei weitere Stadtratsmitglieder begrüßen. Sie zeigte sich enttäuscht, dass bis auf zwei entschuldigte Räte kein weiterer Bürgervertreter der schriftlichen Einladung gefolgt war, obwohl die Wichtigkeit des Themas allen bekannt sei und im Gremium auch schon oft diskutiert wurde.
Die Vorsitzende berichtete von den vielen Aktivitäten des rührigen Vereins. Viele Gespräche wurden von der Vereinsführung bezüglich des geplanten Kindergarten-Neubaus mit Behörden und Politik geführt, um den Wunsch nach einem neuen Gebäude für die Jüngsten nach teils jahrelangen zähen Verhandlungen endlich zu verwirklichen.
Entscheidung über Neubau vertagt
Kinder aus Eyershausen, Gabolshausen, Untereßfeld, Bad Königshofen, Trappstadt und Alsleben besuchen derzeit die Einrichtung. Im August 2018 hatte der Stadtrat von Bad Königshofen den vom Jugendamt vorgeschlagenen Bedarf von 25 Regel- und 12 Krippenplätzen für die Montessori-Einrichtung beschlossen. Im Januar 2019 wurde die Entscheidung über einen Neubau jedoch auf Antrag aus dem Gremium vertagt, da noch Gesprächsbedarf bestand.
Bürgermeister Thomas Helbling erklärte die schwierigen Entscheidungen des Stadtrats zu diesem Thema. Die Bindungsfrist der Fördermittel zu dem Projekt beträgt 25 Jahre und Teile des Projekts wie Einrichtung oder auch Grunderwerb werden nicht gefördert, so der Ratschef. Für den Stadtrat steht die Wirtschaftlichkeit eines Neubaus auf dem Prüfstand. Nachdem die Kinderzahlen im städtischen Kinderland derzeit rückläufig sind, könnte man die Eyershäuser Gruppe problemlos in Bad Königshofen unterbringen. In der nächsten Sitzung stehe das Thema Kindergarten wieder auf der Tagesordnung der nichtöffentlichen Sitzung, so Helbling.
Will man Hindernisse finden?
Die Vorsitzende sprach das in der bayerischen Verfassung verankerte Subsidiaritätsprinzip an, in welchem gewünscht ist, Strukturen auch in kleinen Gemeindeteilen zu erhalten. Die Zeit dränge, da bis 31. August 2019 die Förderanträge gestellt werden müssen und der Verein, die Eltern, die Kinder und natürlich auch das Personal Planungssicherheit haben müssen. Auf Grund der seit Monaten unklaren Lage des Weiterbestehens wurden schon mehrere Kinder in anderen Kindergärten angemeldet.
„Wenn man will, findet man Lösungen, wenn man nicht will, findet man Hindernisse“, sagte die Vorsitzende am Ende ihrer Ausführungen.
Kreiscaritasgeschäftsführerin Angelika Ochs richtete die Frage an den Bürgermeister, was denn das Gremium noch für Entscheidungen braucht, um dem Bau zuzustimmen. Sie zeigte sich sicher, dass 25 Jahre mindestens elf Kinder mit der Landkindergartenregelung diese Einrichtung besuchen werden, um die Rückzahlung der Fördermittel nicht in Frage zu stellen. Für eine Kommune wie Bad Königshofen sei es wichtig, unterschiedliche Einrichtungen zu haben, wie das große Kinderland in Bad Königshofen, den zweigruppigen Kindergarten Merkershausen und die Montessori-Einrichtung in Eyershausen. Angelika Ochs dankte abschließend für Arbeit beim Ringen um den Neubau und lobte die Ehrenamtlichen auch für die Zähigkeit, mit der dieses Ziel verfolgt wird.
Leidenschaftliches Team
Die Leiterin des Montessori-Kinderhauses, Carina Hüllmandel, berichtete von einem leidenschaftlichen Team. Man nehme am Bundesprogramm „Sprachkindergarten“ teil und die Kinder profitieren von der Montessori-Pädagogik, wie sie anführte. Den Eltern dankte sie für den Dialog und für die gute Zusammenarbeit. Wenn das Dorf wie heute mit der Anwesenheit Flagge zeigt und zusammenhält, sieht sie das als gute Basis für den Kindergartenneubau.
Schatzmeisterin Silke Wirsing erläuterte detailliert in ihrem Ergebnisbericht die Finanzen des abgelaufenen Jahres. Der von ihr vorgestellte Haushaltsplan für 2019 wurde von der Versammlung einstimmig genehmigt. Nach dem positiven Revisorenbericht von Elke Jeger wurde der Vereinsführung einstimmig Entlastung gewährt. In einer Teilneuwahl wurde Evi Büttner anschließend für Vera Werner ins Revisorenduo gewählt.