Die Bundeswehr in der Rhön-Kaserne Wildflecken rüstet auf. Allerdings nicht bei Waffen oder Personal, sondern bei ihrer Feuerwehr. Westlich vom Sportplatz könnte eine neue Feuerwache entstehen. Zumindest hat das Staatliche Bauamt in Schweinfurt dafür Pläne gezeichnet, die heute im Wildfleckener Gemeinderat vorgestellt werden.
Sie ergänzen sich ziemlich gut bei der nachbarschaftlichen Löschhilfe – die Kameraden von Rhön-Kaserne und Marktgemeinde. Erstere sind hauptsächlich für den Truppenübungsplatz zuständig, stehen aber der Wildfleckener Wehr bei, wenn Not am Mann ist. Und umgekehrt.
Das ist deswegen besonders wertvoll, weil die Kasernen-Feuerwehr über hochmodernes Gerät verfügt. Nur bei der Feuerwache – da hakt es.
Das ursprünglich als Pferdestall erbaute Gebäude 430 wurde von den US-Streitkräften zur Feuerwache umgebaut. Doch weil das Gemäuer alt und marode ist, treten laufend Mängel auf, heißt es im Erläuterungsbericht des Staatlichen Bauamtes, das die Gemeinde zur Verfügung stellte.
Dach, Fenster und Außenfassade müssten saniert werden und das Gebäude an die geltenden Vorschriften des Brandschutzes angepasst werden. Ebenso an die von Arbeitssicherheit und Hygiene.
Die Torhöhen entsprechen nicht mehr den Anforderungen, den die in den vergangenen Jahren immer größer gewordenen Einsatzfahrzeuge haben. Und schließlich zeigt ein Blick auf die Karte, dass das alte Gebäude ziemlich klein ist.
Man verglich und stellt fest: Ein Umbau mit Erweiterung wäre teurer als der Neubau. Der würde laut Plan auf einem Grundstück liegen, das an die Sporthalle mit Trainingsgelände und Hubschrauberlandeplatz angrenzt. Der neue Standort wäre demnach nicht weit vom Truppenübungsplatz – und in unmittelbarer Nähe der alten Feuerwache.
Der Neubau würde zweigeschossig ausfallen, wobei die Fahrzeughalle mit sieben Stellplätzen ein Pultdach und der Rest des Gebäudes ein Flachdach bekommen könnte. Die Funktionsbereiche gruppieren sich L-förmig um die Fahrzeughalle. Die einzelnen Räume zweigen von einem ebenso geformten Flur ab.
Im Erdgeschoss sind unter anderem Schlauch- und Atemschutzwerkstatt, die Kleideraufbewahrung und -trocknung sowie Einsatzzentrale und Lagerräume untergebracht. Das Obergeschoss enthält Lehr- und Leseräume, Duschen und eine Küche mit Speiseraum. Darüber hinaus Technikräume und die Lüftungszentrale.
In den Ruheräumen sieht der Entwurf eine Mischung aus Zwei- und Vierbettausstattungen vor. So ist dieser Bereich vom normalen Betriebsablauf der Feuerwehr abgetrennt.
Ob und vor allem wann die neue Feuerwache gebaut wird, steht noch in den Sternen. Dem Vernehmen nach könnte es frühestens 2013 losgehen. Kosten stehen nicht fest.
Ist diese Planung ein Garant dafür, dass es am Bundeswehr-Standort weitergeht? Vorsicht ist angebracht. Denn auch die Amerikaner bauten einst eine Zahnklinik mit 16 Behandlungsstühlen – und zogen danach ab, erzählt Dieter Feller, Geschäftsleiter der Wildfleckener Verwaltung. Er hofft, dass es bei der Bundeswehr nachhaltiger zugeht.
Der Wildfleckener Gemeinderat bekommt das Feuerwachen-Projekt nur zur Kenntnis, darf darüber nicht mitentscheiden, obwohl es auf Gemeindegebiet liegt. Für Hammelburg wird ein ähnliches Gebäude geplant, zusätzlich mit Waschhalle für die Autos.