(nic) Chefarztwechsel in der Herz- und Gefäß-Klinik (HGK): Vereinbarungsgemäß verlässt Dr. Christopher Piorkowski nach sechs Monaten kommissarischer Leitung die Kardiologie. Er geht zurück ans Herzzentrum Leipzig. Neuer Chefarzt der Kardiologie II der HGK ist Privatdozent Dr. Thomas Deneke, der mit Professor Sebastian Kerber die Klinik für Kardiologie leiten wird. Im Rahmen des Fachsymposiums „Update Herzinsuffizienz“ stellte sich der Spezialist für Elektrophysiologie und Rhythmologie vor.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit, darauf setzen die Kardiologen der HGK bereits in ihrer Struktur: Mit einer Doppelspitze in der Klinikleitung soll den unterschiedlichen Schwerpunktbildungen innerhalb der Kardiologie Rechnung getragen werden. Einer Segmentierung ihrer Bereiche wollen die Kardiologen allerdings entgegenwirken: „Hand-in-Hand arbeiten“ sei ihr Motto, betonte Professor Kerber.
Schwerpunktmäßig widmet sich die Klinik für Kardiologie in Bad Neustadt der Diagnostik und Therapie bei Patienten mit fortgeschrittenen Stadien der Herzinsuffizienz, allgemein als Herzschwäche bekannt. Gerade hier sei die enge Vernetzung und „Verzahnung“ von unterschiedlichen Schwerpunkten, Fachdisziplinen und therapeutischen Ansätzen besonders effektiv. Die Herzinsuffizienzstation der HGK erlaube eine Kombination konventioneller kardiologischer Therapieansätze mit rhythmologischen und herzchirurgischen Verfahren. Die Anschlussrehabilitation sei mit der benachbarten Frankenklinik gewährleistet. Außerdem bietet die HGK herzinsuffizienten Patienten nach dem Würzburger Modell Telefonschwestern für die Betreuung zu Hause an. Mit der Frankenklinik sei die Herz- und Gefäß-Klinik das einzig integrierte Herzzentrum Bayerns.
Während Privatdozent Piorkowski nach Leipzig zurück in den universitären Bereich geht, um neben der klinischen Tätigkeit weiterhin Forschungsarbeit betreiben zu können, kommt Deneke, der ebenfalls über eine universitäre Lehrberechtigung verfügt, vom Krankenhaus Köln Porz nach Rhön-Grabfeld. Seit 2008 war Deneke als Oberarzt Leiter der Elektrophysiologischen Abteilung. Zuvor war er acht Jahre an der Medizinischen Klinik II (Kardiologie) der berufsgenossenschaftlichen Kliniken Bergmannsheil an der Uniklinik Bochum tätig. In Köln war der Kardiologe maßgeblich am Aufbau eines Netzwerkes zur interventionellen Therapie des elektrischen Sturms beteiligt. Durch rechtzeitige Katheterablation dem lebensbedrohlichen Herzinfarkt und Arrhythmie-Stürmen bei Device-Trägern vorbeugen zu können, ist eine große Hoffnung des 39-Jährigen. Thomas Deneke ist verheiratet und hat zwei Kinder.