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STERNBERG: Neuer Schiefer und frische Farbe für das Schloss Sternberg

STERNBERG

Neuer Schiefer und frische Farbe für das Schloss Sternberg

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    1886 erhielten die Schlosstürme unter Baron Oskar von Deuster neue Turmkugeln und neue Wetterfahnen. Vom nun eingerüsteten ersten Turm wurden nun Turmknopf und Wetterfahne heruntergenommen. Der Turmknopf enthielt allerdings, wie sonst in Kirchtürmen üblich, keine Dokumente.
    1886 erhielten die Schlosstürme unter Baron Oskar von Deuster neue Turmkugeln und neue Wetterfahnen. Vom nun eingerüsteten ersten Turm wurden nun Turmknopf und Wetterfahne heruntergenommen. Der Turmknopf enthielt allerdings, wie sonst in Kirchtürmen üblich, keine Dokumente. Foto: Foto: Reinhold Albert

    Mehr und mehr zu einem Schmuckstück wird das weithin sichtbare landschaftsprägende viertürmige Barockschloss Sternberg im Grabfeld.

    Nachdem die Innenrenovierung des historischen Gebäudes mittlerweile weitgehend abgeschlossen ist und das Schloss in den zurückliegenden Jahren zudem neue Fenster erhalten hat, wird heuer im Auftrag der darin residierenden Glaubensgemeinschaft „Menschenfreundliches Werk“ damit begonnen, eine grundlegende Außensanierung des vor nunmehr 350 Jahren errichteten imposanten Bauwerks vorzunehmen.

    Wie die Leiter der Gemeinschaft Regina Sommer und Stephan Wysterski erklärten, erhalten nach Rücksprache mit dem Landesamt für Denkmalpflege, dem Kreisheimatpfleger und dem Landratsamt die vier Schlosstürme ein neues Schieferkleid.

    Eternitplatten kommen weg

    Bisher waren diese lediglich mit Eternitplatten versehen. Völlig neu eingedeckt wird das ausgedehnte Dach und das Schloss wird sowohl außen als auch im Innenhof einen neuen Anstrich erhalten. Bereits seit einigen Jahren ist das prächtige Bauwerk wieder von weithin einsehbar, nachdem man zahlreiche Bäume im Schlosspark und rund um das Schloss fällte.

    1666-1669 wurde das Sternberger Schloss anstelle einer 1199 errichteten Burg unter Wolff Dietrich Truchseß von Wetzhausen erbaut, war dann ab 1695 im Besitz der Familie von Guttenberg, bevor es im 19. Jahrhundert mehrfach den Besitzer wechselte. Als es 1874 Baron Oskar von Deuster aus Kitzingen für 128 000 Mark kaufte, war es in einem bejammernswerten Zustand. Die Familie von Deuster brachte den Besitz in Sternberg um die Wende zum 20. Jahrhundert wieder auf Vordermann. So wurde 1887 das Schloss neu gedeckt, die Innenräume neu ausstaffiert und ein prächtiger Schlosspark angelegt, dessen Attraktion der Hirschgarten mit weißem Damwild war.

    Von den Nazis enteignet

    1933 verkaufte die Familie von Deuster ihren Sternberger Besitz an die Glaubensgemeinschaft, deren Mitglieder jedoch wenig später von den Nationalsozialisten eingesperrt und enteignet wurden. Im Sternberger Schloss waren dann ein SA-Ausbildungslager, ein Lager für Arbeitsmaiden, die US-Besatzer sowie ein Flüchtlingslager eingerichtet.

    Als das „Menschenfreundliche Werk“ Ende der 1940er-Jahre das Schloss zurückerhielt, war es erneut in einem beklagenswerten Zustand. In vielen Jahren gelang es, das Schloss wieder bewohnbar zu machen.

    1982 bis 1984 erfolgte die bisher letzte Außenrenovierung. Wie damals eine Untersuchung des Mauerwerks ergab, wurde es bis zu diesem Zeitpunkt seit seiner Erbauung 1667 bereits fünf Mal mit einem neuen Anstrich versehen. Nachdem dieser Tage das Baugerüst an einem Turm und einer Längsseite aufgebaut war, wurde von einem Turm der Turmkopf herab geholt. Die Kugel enthielt keine Schriftstücke, aber es wurde festgestellt, dass sich auf der Wetterfahne die Jahreszahl 1886 befand. Nun werden reihum immer jeweils ein Turm und eine Längsseite renoviert, bevor das Gerüst zur nächsten Seite wandert und zum Schluss dann der Innenhof an die Reihe kommt.

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