Entsprechend wurde die Fertigstellung der Anlage gefeiert. Die kirchliche Segnung nahm Pater Guardian Raphael im Beisein von Kloster-Geschäftsführer Bruder Johannes Matthias, Vertretern der Stadt Bischofsheim und der am Bau beteiligten Firmen im neuen Hochbehälter, der in 914 Metern Höhe in der Nähe der Gipfelkreuze liegt, vor und übergab die Anlage somit ihrer Bestimmung.
"Wasser ist Leben und Segen, belebt die Schöpfung, spendet den Menschen Kraft und Erfrischung und dafür danken wir Gott, der uns mit dem wichtigen Nahrungsmittel in reichem Masse beschenkt", erklärte Pater Raphael in seinen Segensgebeten.
Dass die Verantwortlichen der Stadt Bischofsheim mit der Inbetriebnahme der neuen Anlage von einer jahrelangen Sorge befreit werden, stellte Bürgermeister Udo Baumann erfreut fest. Wie er in einem Rückblick erläuterte, verfügten die gewerblichen Betriebe auf dem Kreuzberg bisher nur über eigene Wasserversorgungsanlagen. Der Aufwand, sie zu unterhalten und die wasserrechtlichen sowie die gesundheitlichen Auflagen zu erfüllen, sei ungewöhnlich hoch gewesen. In trockenen Jahren wie 2003, habe die Klosterbrauerei erhebliche Versorgungsprobleme gehabt, stellte Baumann fest.
Blick um 30 Jahre zurück
Der Bürgermeister ging auch auf die allgemeine Infrastruktur des Weilers Kreuzberg ein. 1975 sei er beim Bau der städtischen Kläranlage mit einem eigenen Sammler an die öffentliche Entwässerungsanlage angeschlossen worden. Damals jedoch sei die Anbindung an die städtische Wasserversorgung nicht möglich gewesen.
Ursprünglich habe das Kloster vorgehabt, eine Sanierung der Wasserversorgung nur für seinen Bereich zu starten. Schließlich habe die Koordination mit allen Kreuzberg-Bewohnern geklappt und das Vorhaben habe als Gemeinschaftsprojekt angegangen und zum Abschluss gebracht werden können. Damit hätten sich auch die bisherigen Einzelregelungen mit dem Gesundheitsamt erledigt.
Für das Vorhaben sei die höchstmögliche Förderung von 55 Prozent der Kosten erreicht worden. Der Bürgermeister lobt in diesem Zusammenhang seinen Mitarbeiterstab mit Stadtkämmerer Guntram Barthelmes für die Arbeit.
Bauingenieur Andreas Baur informierte, dass das Kloster die älteste und höchstgelegene Quelle Unterfrankens seit 1692 nütze. Inzwischen gebe es sechs Betriebe und drei private Anwesen als Wasserverbraucher. Die hätten immer wieder qualitative und quantitative Probleme mit dem Wasser und den hohen Kosten dafür gehabt.
Wie er weiter ausführte, regte zunächst Koster das Vorhaben an, das Gesamtprojekt wurde aber wegen der Fördergelder von der Stadt Bischofsheim übernommen. Die neue Anlage, die mit 1 080 000 Euro fast 90 0000 Euro billiger als veranschlagt war, umfasst ein Pumpwerk an der eingeleiteten Jägerbrunnenquelle in Haselbach, Braunsquelle, Klosterquelle, Sammelschächte und den Hochbehälter Kreuzberg. Daneben mussten 3845 Meter Rohrleitungen und 2944 Meter Kabel verlegt werden.
Ganz neu für die Sicherstellung der Wasserqualität ist eine Ultrafiltrations-Anlage. Als wichtigstes Ergebnis des Gesamtunternehmens nannten Baur und Wolfgang Berger vom Wasserwirtschaftsamt Schweinfurt die hervorragende Wasserqualität. Das Wasser sei weich, frei von Partikeln und stehe in ausreichenden Mengen zur Verfügung. Die gesamte Maßnahme sei in Rekordzeit von Herbst 2004 bis Oktober 2005 abgeschlossen werden, stellt Baur zufrieden fest.