(rg) „Heute kommt der Nikolaus“ ist Thema bei „Mellrichstadt liest“ an diesem Sonntag, 6. Dezember, in der Kreisgalerie. Neben hochdeutschen Texten kommt diesmal auch der Dialekt zu Wort. Beginn ist um 17 Uhr im Café Art.
Marga Stegmann hält zwei Texte in Mundart bereit. Mit der Weihnachtsgeschichte „Der Jimmy“ aus dem Erzählband „A fränkische Fraa“ von Wilhelm Wolpert dürfte sie die Lacher auf ihrer Seite haben. Die Episode „Wie man Engel wird“ von Ruth Schmidt-Mumm dreht sich um das Schulleben. Es wird das übliche Weihnachtskrippenspiel vorbereitet, die Rollen sind vergeben, nur für den bösen Wirt, der bekanntlich der heiligen Familie die Unterkunft verweigert, findet sich kein Darsteller. „Josef“ hat die Lösung; sein kleiner Bruder wird den Wirt geben. Doch der Kleine weigert sich, ein böser Wirt zu sein. Wie das Problem gelöst wird, erfahren die Zuhörer im Café Art.
Auf echt „mellrichstädterisch“
Auf echt „mellrichstädterisch“ trägt Burkhard Städtler Gedichte und Texte von Georg Trost vor. „Bann die weiße Federn vun derra Hullefrou floiche“ (...), dann ist die Zeit vom „Hätschekloäs“ gekommen.“ Zu Georg Trosts Zeiten gab es demnach noch Schnee am Nikolaustag.
Fred Rautenberg eröffnet die Lesestunde mit einer Erzählung von Eva Rechlin. Die Kinderbuchautorin beschreibt in dieser „rührenden Geschichte von zwei Brüdern“ die Entstehung und das Wesen eines echten Weihnachtsmanns. Nikolaus, der Jüngere, spürt seit frühester Kindheit, dass er nicht nur Nikolaus heißt, sondern auch ein echter Nikolaus wird. Während sein Bruder Gregor Herr über ein riesiges Handelshaus wird und es ihm nur ums Einheimsen geht, gilt das Trachten des Jüngeren ausschließlich dem Schenken.
Rudi Glaesner schließt die Runde mit zwei Texten aus dem „Wüsten, wilden Weihnachtsbuch“, zusammengestellt von Gerd Haffmanns. Das Gedicht „Der Weihnachtsmann schlägt zurück“ stammt aus der Feder von Mauri Antero Numminen. Im Gedicht „Advent“ geht es nicht minder wüst zu – dem vornehmen Vicco von Bülow alias „Loriot“ hätte man so etwas nicht zugetraut.