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UNTEREBERSBACH/ANENCY: Norbert Kirchner in Frankreich im Aufwind

UNTEREBERSBACH/ANENCY

Norbert Kirchner in Frankreich im Aufwind

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    Medaille um: Norbert Kirchner ist Vizeweltmeister im Drachenfliegen 2014
    Medaille um: Norbert Kirchner ist Vizeweltmeister im Drachenfliegen 2014 Foto: Foto: Drachenfliegerclub

    Sechs spannende „air-races“, Rennen in der Luft, lieferten sich die weltbesten Drachenflieger in Annecy in Frankreich. Das Teilnehmerfeld der „Starrflügelhängegleiter“ war mit 42 Spitzenpiloten besetzt. Norbert Kirchner aus Unterebersbach setzte sich dabei gegen die meisten Mitbewerber durch, musste nur Tim Grabowski den Vortritt lassen und sicherte sich den Titel des Vizeweltmeisters. „Du darfst dir in allen Rennen keinen einzigen taktischen Fehler erlauben, sonst bist du hintendran und kannst, wenn überhaupt, nur schwer einen Rückstand aufholen“, macht Kirchner die Leistungsdichte des Wettbewerbs deutlich.

    Der Unterebersbacher schaffte es, in allen Rennen (Task) ganz vorne dabei zu sein. Einen Task gewann er sogar überzeugend bei schwierigen Wetterverhältnissen. Insgesamt holte er 4616 Punkte und landete damit nur 98 Punkte hinter dem deutschen Weltmeister, seinem Freund und A.I.R.-Werkspiloten Tim Grabowski.

    „In den ersten beiden Durchgängen war das Wetter hervorragend und mit hoher Thermik konnten im Rennen hohe Geschwindigkeiten geflogen werden“, berichtete Sebastian Binsteiner, Vorsitzender des Drachenfliegerclubs Hammelburg, für den Kirchner startet.

    Die Distanzen waren bis zu 175 Kilometer lang und führten durch das malerische, zerklüftete Gebirge rund um den Lac de Annecy. Die Piloten sahen dabei oft den schneebedeckten Mont Blanc. Die Aufgaben werden an den Wettkampftagen morgens in einem „Briefing“ gestellt. Dabei werden je nach Wetterlage (Thermikgüte, Wind) die Rennrouten festgelegt und Wendepunkte über GPS-Daten definiert.

    Warme Aufwinde nötig

    Da Hängegleiter ausschließlich warme Aufwinde zum Höhengewinn zwischen den Gleitphasen nutzen können, ist es die Kunst des Piloten, zu entscheiden, ob er im Aufwind noch mehr Höhe gewinnen will, oder ob er schon weiter zum nächsten Aufwind gleitet, ohne noch länger Zeit zu verlieren. „Die Taktik und Beobachtung des Wetters und der Konkurrenten sind hier entscheidend“, machte Sebastian Binsteiner deutlich. Hinzu kommt, dass sich an jedem Tag die Wetterbedingungen ändern. An einem Tag herrschen zum Beispiel gute Aufwinde, die aber weit auseinanderstehen, am nächsten Tag gibt es dann eine tiefe Wolkenbasis, sodass sich Gleitflüge durch die geringe Höhe nur auf kurze Distanzen erstrecken können. „Wiederum am nächsten Tag hat es starken Wind im Tal, so dass es bei einem Sinken ins Tal nur schwer wieder nach oben geht und man besser beständig hoch fliegt“, erläuterte der Fachmann. Nur wer alle Wetterlagen taktisch gut meistert, hat die Chance, vorn dabei zu sein.

    Norbert Kirchner kommen seine lange Wettkampferfahrung und das Training im thermikschwächeren Flachland zu Gute. Auch die anderen Deutschen lieferten bei der WM ein Top-Ergebnis ab. Neben Einzeltiteln gewannen sie auch die Team-Silbermedaille. Die Gesamtstrecke aller Rennen lag bei rund 700 Kilometern. „Für die Bewältigung der Aufgaben waren die Piloten mehr als 15 Stunden in der Luft“, so der Clubvorsitzende.

    Bis hinter Braunschweig

    Die Hammelburger Drachenflieger, für die Kirchner fliegt, und der Sponsor freuen sich sich über den Vizeweltmeistertitel von Norbert Kirchner. „Er ist auch schon von Hammelburg aus Strecken von 277 Kilometer bis hinter Braunschweig rein mit der Kraft der thermischen Aufwinde geflogen“, berichtete Sebastian Binsteiner.

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