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BAD BRÜCKENAU: Notärzte arbeiten gut zusammen

BAD BRÜCKENAU

Notärzte arbeiten gut zusammen

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    Die Belastung ist groß aber das Team passt, sagt Dr. Jarmila Mahlmeister, die Obfrau der Brückenauer Notärzte.
    Die Belastung ist groß aber das Team passt, sagt Dr. Jarmila Mahlmeister, die Obfrau der Brückenauer Notärzte. Foto: FOTO Gabi Sell

    „Das Blaulicht ist immer irgendwie besetzt“, versichert die neue Obfrau Dr. Jarmila Mahlmeister, die in einer Gemeinschaftspraxis in Geroda praktiziert. Denn wenn der Bereitschaftsdienst nicht mit den sechs Brückenauer Notärzten besetzt werden kann, übernimmt die Kassenärztliche Vereinigung (KV) die Bereitschaftsdienste, erklärt Mahlmeister. Weil sich „alle reingekniet haben“, konnte das Brückenauer Notarztteam in den vergangenen Monaten den Dienst jedoch immer aus den eigenen Reihen besetzen.

    Da kommen allerdings enorme Zeiten zusammen. Vier bis fünf Tage Bereitschaftsdienst am Stück seien keine Seltenheit, weiß Mahlmeister. Im Jahr 2008 waren es durchschnittlich zwei Einsätze pro Tag, die jedoch sehr ungleich verteilt waren. So kann es insbesondere an Wochenenden oder Feiertagen durchaus vorkommen, dass der Arzt, der Bereitschaft hat, sieben bis acht Einsätze pro Tag fahren muss.

    Diese Arbeit auf freiwilliger Basis wird von den Ärzten zusätzlich zum normalen Arbeitspensum geleistet. Das geht nur mit hundertprozentigem Rückhalt der Familien, sagt Mahlmeister. Zwei der Mediziner wickeln den Notarztdienst aus der Praxis heraus ab. Sie können nur auf das Verständnis der wartenden Patienten hoffen, wenn während der Sprechzeiten ein Notruf eingeht und sie augenblicklich zum Einsatz müssen.

    Mehr Rücksichtnahme fordern die Ärzte auch von den Autofahrern: „Macht bitte Platz, wenn der Wagen mit Blaulicht und Martinshorn kommt!“. Es sei ein Wunder, dass bisher noch kein Notarzt verletzt wurde. Mahlmeister schildert als Beispiel eine Einsatzfahrt, bei der ein Autofahrer vor ihr sogar noch seinen Vordermann überholt hatte.

    Weil es immer um Leben und Tod geht, appellieren die Ärzte eindringlich, die Notrufnummer 1 92 22 nur bei einem wirklichen Notfall anzurufen. Ein besonderes Anliegen ist dem Brückenauer Team, dem „großen Notarzt“ Wolfgang Wildenauer, der krankheitsbedingt keinen Notarztdienst mehr leisten kann, für seinen über 30 Jahre langen Einsatz zu danken.

    „Wir machen es ja alle gern“, sagt Mahlmeister abschließend. Doch wäre das Engagement ohne eine gewisse Leidenschaft für den Notarztdienst völlig unattraktiv, spricht sie die schlechte Bezahlung an. Zudem habe der Notarzt eine hohe Verantwortung, denn „es geht immer um Leben und Tod“. Viele probierten es, weil es anfangs spannend ist. Sie hören aber wieder auf, weil sie mit dem Stress nicht fertig werden. Für den Notarzt gibt es kein Seelsorge-Auffangteam. „Das macht man mit sich selbst aus“.

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