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Ökologisch denken und menschlich handeln

Bad Königshofen

Ökologisch denken und menschlich handeln

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    Eine Weltkarte im Seminarraum in der Salem-Zentrale Stadtsteinach zeigt, wo auf der Welt die Hilfsorganisation tätig ist.
    Eine Weltkarte im Seminarraum in der Salem-Zentrale Stadtsteinach zeigt, wo auf der Welt die Hilfsorganisation tätig ist. Foto: Ruck

    Höchheim

    Zur Eröffnung der Jubiläumsfeierlichkeiten kamen auch viele Gäste aus Höchheim in die Salem-Zentrale. Schließlich unterhält die Bruderschaft in Höchheim ein Kinder- und Jugenddorf mit angegliederter Bio-Gärtnerei und -Landwirtschaft. So war es nicht verwunderlich, dass die Bläsergruppe des Posaunenchores Irmelshausen-Höchheim den Eröffnungsgottesdienst im Freien musikalisch umrahmte.

    Die Jubiläumswoche, die noch bis zum 16. September andauert, beinhaltet zwei Schwerpunkte. Zum einen geht es in einem entwicklungspolitischen Kongress in Gesprächsrunden und Vorträgen um Nachhaltigkeit und gesundes und mit Natur und Umwelt verträgliches Leben. Hierzu wurden hochkarätige Gastredner eingeladen. So referierte der bekannte TV-Journalist Dr. Franz Alt (einst Report Baden-Baden) zum Thema „Krieg um Öl - oder Frieden durch die Sonne?“ Dr. Alt ging auf die Endlichkeit fossiler Energieträger ein. Was in Jahrmillionen „gewachsen“ sei, werde in wenigen Jahrzehnten aufgebraucht sein.

    Der TV-Moderator brachte es so auf den Punkt: Die schlechte Nachricht zuerst: „Fossile Energien werden knapp und deshalb immer teurer. Und die gute Nachricht: Fossile Energien werden knapp, deshalb werden regenerative Energien interessanter und – je breiter sie eingesetzt werden – auch immer preiswerter und wirtschaftlicher. Der Begriff der Nachhaltigkeit und der sorgsame Umgang mit Gütern dieser Erde sind nach den Worten des TV-Moderators künftig von oberster Priorität.

    Auch der Schirmherr der Festveranstaltung, Dr. Wolfgang Gutberlet (Vorstandsvorsitzender der tegut-Gruppe) schloss sich in seiner Rede dieser Denkweise an. Allerdings stellte er die sozialen Aspekte mehr in den Vordergrund. Zwar leben wir in einer hochmodernen Welt, geprägt von Effizienz und Produktivität, können aber trotzdem die einfachsten menschlichen Probleme nicht lösen. Die Forderungen nach Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit am Beginn der Neuzeit seien noch nicht verwirklicht, eher fehlgeleitet.

    Diesen Missstand prangert Gutberlet an. Gedankenfreiheit und Gleichheit im Sinne von globaler Menschenwürde Aller verlieren in diesen Tagen eher, als dass sie für viele Menschen verwirklicht werden. Der Referent: „Vom Ideal, dass alle Menschen Brüder werden, rücken wir immer weiter ab!" Die alles umfassende Marktwirtschaft steigere den Wettbewerb bis hin zum Wirtschaftskrieg. Während wir von Globalisierung redeten, blieben wir die Antwort auf die Frage schuldig: Wer ist dein Bruder?

    Es ist gut zu wissen, dass es Menschen gibt, die diesem Trend entgegentreten und der Brüderlichkeit Platz gewähren. Bei Salem sei sogar das Programm im Namen „Bruderschaft“ enthalten. Dr. Wolfgang Gutberlet: „Gedankenfreiheit schafft Frieden und Brüderlichkeit ist das einzige Prinzip, das unsere Not lindern hilft - nämlich durch Taten statt Beherrschen!"

    Der Referent wünscht sich, dass die Bruderschaft-Salem noch viele Helfer und Freunde gewinnen möge, die mit ihrem Engagement an einer besseren Welt mitbauen.

    Ein weiterer Schwerpunkt der Festwoche sind die Salem-Info und-Erlebnistage. Dabei wird die nationale und internationale Arbeit des Sozialwerks vorgestellt. Aber auch ein buntes Programm aus Kultur, Sport und Spaß wird angeboten. Die Öffentlichkeit soll dabei über die Salem-Pädagogik und die Anliegen von Salem im Hinblick auf eine gesunde Ernährung informiert werden. Abgerundet wird das Programm durch eine ausgezeichnete vegetarische und ökologisch orientierte Küche.

    Daten & Falten

    Salem aktuell An der Spitze der Hilfsorganisation steht seit zehn Jahren Samuel Müller. Bei ihm in Stadtsteinach laufen alle Fäden des international tätigen Hilfswerks zusammen. Vater und Salem-Gründer Gottfried Müller (93) hat sich von der Tagesarbeit zurückgezogen. Auch heute gelten wie vor 50 Jahren im Leben der Salem-Dörfer strenge Grundsätze. Dazu zählen die biologische Landwirtschaft, die vegetarische Ernährung (Eier, Käse und Honig dürfen gegessen werden), die Naturmedizin, natürliches Bauen ohne Chemie und ein christliches überkonfessionelles Weltbild. Mit diesen Grundsätzen hat Gottfried Müller vor 50 Jahren dem damaligen Zeitgeist zumindest teilweise widersprochen. Im Nachhinein betrachtet hat sich Müller mit diesen Prinzipien als ökologischer Vordenker erwiesen. Auch der heutige Geschäftsführer von Salem-International, Samuel Müller, wird diese Prinzipien beibehalten und festigen.

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